Sieben Jahre Rot-Grün

Sieben Jahre Rot-Grün haben Deutschland stärker verändert, als es der sprunghafte Regierungsstil in der Ära Schröder vermuten ließe.
Sah es 1998 noch so aus, als sei die neue Koalition nur angetreten, um - wie Schröder damals beteuerte - vieles besser, aber nicht alles anders zu machen, stolperte das „Projekt“ Rot-Grün zunächst in die Regierungsgeschäfte wie jemand, dem es genügte, endlich das Kanzleramt erobert zu haben, nachdem er lange Jahre vergeblich an den Gitterstäben gerüttelt hatte.
Rot-grüne Ernüchterung
Doch die Umstände zwangen zur Reaktion. Der Krieg im Kosovo, die Anschläge vom 11. September 2001 in Amerika, der Afghanistan-Krieg, das Zerwürfnis mit den Vereinigten Staaten über dem Irak-Krieg waren die außenpolitischen Stationen rot-grüner Ernüchterung - und trotzigen Selbstbewußtseins.

Im Inneren sollte die Konsolidierungspolitik - nach dem Rücktritt Finanzminister Lafontaines - die Reife der Koalition beweisen. Doch sie stieß wie die Vorstellungen einer „modernen“ Arbeits-, Industrie- und Sozialpolitik im Alltag eines überlasteten Wohlfahrtsstaats an ihre Grenzen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat in der Serie „Sieben Jahre Rot-Grün“Bilanz gezogen: über die Außen- und Europapolitik berichtet, außerdem über die Gesundheits- und Sozialpolitik, die innere Sicherheit, über die Familien- und Bildungspolitik, die Energiepolitik sowie die Gesellschaftspolitik.