Plötzlich sieht George W. Bush gut aus
Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton – die Vorgänger von Donald Trump wollen nach der Vereidigung von Joe Biden in der kommenden Woche ein Zeichen setzen. Gemeinsam mit dem neuen Präsidenten werden die beiden Demokraten und der Republikaner einen Kranz auf dem Nationalfriedhof in Arlington niederlegen – am Grab des unbekannten Soldaten. Während Trump bereits ankündigte, dass er bei den Feierlichkeiten nicht dabei sein wird, soll die gemeinsame Zeremonie wohl vor allem eine Rückkehr zu einem Stück politischer Normalität ankündigen. Die parteiübergreifende Geste huldigt dem amerikanischen Ideal des Kompromisses zwischen den Parteien, das selten erfüllt war und nun noch unrealistischer scheint als zuvor. Dass George W. Bush teilnehmen wird, ist auch ein Signal an die eigene Partei, die zwischen den Rechten um Trump und denjenigen gespalten ist, die zur Durchsetzung ihrer Ziele die traditionellen politischen Formen des Parlamentarismus und des Lobbyismus vorziehen.
Nicht nur Bush, auch sein ehemaliger Vizepräsident Dick Cheney hatten in den letzten Wochen mehrfach Position gegen Trump bezogen. Bush hatte bereits im Sommer verlautbart, dass er gegen dessen Wiederwahl sei. Anlässlich des gewaltsamen Todes von George Floyd und der Black-Lives-Matter-Proteste hatte er dazu aufgerufen, den systemischen Rassismus im Lande zu bekämpfen. Die Attacke auf das Kapitol hatte er als gewaltsamen Angriff von Menschen bezeichnet, deren „Leidenschaften“ durch verantwortungslose politische Agitation fehlgeleitet worden seien – Trump nannte er nicht beim Namen.
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