Abtreibungsgegner bringt Romney in Erklärungsnot

Abermals hat ein republikanischer Politiker mit einer kontroversen Äußerung das Thema Vergewaltigung und Abtreibung zum Gegenstand des Wahlkampfes gemacht. Der von der rechtskonservativen „Tea Party“ unterstützte Senatskandidat von Indiana, Richard Mourdock, sagte bei einer Fernsehdebatte, er betrachte jede Schwangerschaft – auch nach einer Vergewaltigung – als „von Gott gewollt“.
Mourdock, der in den innerparteilichen Vorwahlen der Republikaner vom Mai den langjährigen gemäßigten Senator Richard Lugar geschlagen hatte, will Abtreibungen deshalb nur bei Gefahr für das Leben der werdenden Mutter zulassen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney distanzierte sich umgehend von der Haltung Mourdocks. Die Demokraten in Indiana zeigten sich schockiert von Mourdocks Ansicht, „dass Gott Vergewaltigung wolle“.
Im August hatten Äußerungen des republikanischen Senatskandidaten von Missouri, Todd Akin, Empörung hervorgerufen, wonach der weibliche Körper bei einer „legitimen Vergewaltigung“ eine Schwangerschaft verhindern könne. Akin entschuldigte sich später für seine Aussage in einem Radiointerview und bekräftigte, Vergewaltigungen seien niemals „legitim“. Auch damals hatte sich Romney von Akin distanziert. Romney will Abtreibungen bei Vergewaltigung und Inzest sowie bei Gefahr für das Leben der Mutter zulassen.