Immer mit Aussicht

Wenn der Vorhang sich endlich öffnet, beginnt die Vorstellung. Ausverkauft müsste sie sein, bis auf den letzten Platz, aber hier in dieser luxuriösen Loge ist man an diesem strahlenden Morgen der einzige Zuschauer. Kein anderer Betrachter ist zu sehen. Eine richtige Privatvorstellung also. Beseelt sinkt man zurück in die Kissen und schaut mit glücklichen Augen auf das, was sich in all seiner majestätischen Pracht vor einem auftut: das weite Meer.
Es dauert jedes Mal eine kleine Weile, bis der Vorhang sich in Bewegung setzt. Die zwei Schalter unterhalb der Nachttischlampe scheinen ihre Rollen gerne zu tauschen, mal ist der eine fürs Aufziehen zuständig, mal der andere. Das verzögert den Beginn der Vorstellung und steigert die Spannung auf dramaturgisch geschickte Weise. Man muss die Fingerkuppe geduldig auf einen der beiden Knöpfe halten und bis drei zählen, dann erst beginnt der schwere Stoff sich langsam zu bewegen und nach links und rechts zurückzuziehen. Behutsam, fast widerwillig gibt er den Blick frei auf die Bühne. Dorthin, wo das große Schauspiel beginnt.
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