Keine Corona-Kontrolle im vollen ICE

Die Rentnerin sitzt mit ihrem Koffer, den sie in Marburg mühsam in den Zug hieven musste, in der zweiten Klasse des ICE in Richtung Karlsruhe. „Ich finde das mit 3-G gut“, sagt Gudrun Daubert. Sie könne nicht verstehen, wieso sich Menschen nicht impfen lassen. Seit Mittwoch gilt die im Infektionsschutzgesetz beschlossene 3-G-Regel für Bus und Bahn. Mitfahren darf nur, wer geimpft, genesen, oder offiziell getestet ist. Andernfalls soll nach einer Kontrolle an der nächsten Haltestelle aussteigen angesagt sein, wenn nötig auch mit Hilfe der Bundespolizei. Die Nachweise sollen „stichprobenartig“ kontrolliert werden, wie die Bahn mitteilt. Die Maskenpflicht gilt weiterhin. Ob und wie die neue 3-G-Regel kontrolliert wird, darauf ist die Rentnerin gespannt.
Die Endstation des ICE in Karlsruhe ist auch ihr Ziel. Dort wohne ihre Tochter mit ihrem Enkel, die sie heute besuchen will. Einmal monatlich sehen sie sich. Dann nehme sie immer die schnelle Verbindung mit dem ICE. „Der fährt direkt durch. Das ist echt angenehm.“ Gudrun Daubert ist pensionierte Lehrerin für Pflegeberufe. Sie kennt die aktuelle Lage auf den Intensivstationen. „Die Klinik in Marburg ist voll“, sagt sie. Viele ihrer ehemaligen Auszubildenden klagten über Infektionsrisiko, Überstunden, Stress.
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