Ein Ecklokal mit Anspruch

Können braucht keinen Zierrat, auch nicht verbal. Wir werden schon was auf die Teller bringen, mit diesem Satz hat vor Jahren einmal der legendäre Eckart Witzigmann am Vortag eines Gastauftritts in Frankfurt die Frage beantwortet, was er kochen werde. Ähnlich lakonisch beschreibt Norman Holub auf der Internetseite seines Lokals namens „Vadder“ sein Programm: „Es gibt Tische, es gibt einen Tresen, es gibt Cocktails und kühles Bier, dazu Frankfurter Küche.“ Er wird noch ein bisschen genauer, wenn er schreibt, dass Handkäs’ mit Wasabi kein Tabu für ihn sei, listet noch vier Gerichte auf, viel mehr ist nicht an Ankündigung. Wer mehr wissen will, muss auf Facebook schauen. Man kann aber auch gleich hingehen in das Eckrestaurant in Frankfurt-Bornheim.
Glanz und Elend in der Gastronomie liegen räumlich mitunter nahe beieinander. Während die untere Berger Straße in Frankfurt mehr und mehr zu einem Ort wird mit Lokalen ohne erkennbar von kulinarischem Ehrgeiz geprägtes Profil, wird das Bild ein bisschen heller, je nördlicher man kommt. Man muss nur ein paar Meter abschweifen vom geraden Weg und dafür das Bürgerhaus an der Arnsburger Straße zum Ausgangspunkt nehmen. Wer mit dem Auto kommt, kann dort in der Tiefgarage parken und ist zu Fuß in zwei Minuten an der Würzburger Straße und dem „Vadder“. Die kurze Route führt über die Eichwaldstraße und am „Morcolade“ vorbei, einem israelischen Café mit eigener Backstube, in der hervorragendes Brot entsteht. Das kann man sich schon einmal für einen anderen Tag vormerken.
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