Tafelspitz mit Fernsicht

An dem langen Tisch rechts vom Eingang wird Geburtstag gefeiert. Ein Vierzigster. Und die gut 20 Gäste kommen aus Amerika. Das ist ihnen nicht nur anzusehen, sondern vor allem auch anzuhören. Spätestens als der Service die Hauptgerichte bringt: „Oh my God“, ruft einer der Geladenen, „i just love Schnitzel.“ Na, da ist der gute Mann im Hofgut Laubenheimer Höhe zum Glück genau richtig, denn das Wiener Schnitzel, das hier mit Kartoffel-Schnittlauchsalat, Preiselbeeren und einer Zitronenhälfte serviert wird, ist wirklich erstklassig: dünn geschnitten, luftig paniert, knusprig gebraten. Kein Wunder, dass nicht nur die amerikanischen Geburtstagsgäste begeistert sind.
Wer bei Sonnenschein und guter Sicht auf der Terrasse des Hofguts oder eine Etage tiefer im großen Biergarten sitzt, der mag es sich gar nicht vorstellen, dass hier zwischen den Mainzer Stadtteilen Hechtsheim und Laubenheim vor nicht einmal zehn Jahren ein Steinbruch entstehen sollte. Wo heute die Gäste entspannt Riesling von einer großen regionalen Karte trinken und weit über den Rhein hinaus ins Land blicken, wollte die Heidelberger Cement AG eigentlich gewaltige Schneisen ins Erdreich sprengen und das Gestein mit riesigen Maschinen zerkleinern und abtransportieren. Dass daraus nichts geworden ist, ist nicht nur, aber auch ein kulinarischer Segen.
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Auf der Laubenheimer Höhe, 55130 Mainz, Telefon 0 61 31/ 62 22 60, Internet www.hofgut-laubenheimer-hoehe.de. Geöffnet montags bis samstags von 12 Uhr an, sonntags von 11 Uhr an.