Japanisches Streben nach Perfektion

Ein bisschen Zeit muss man schon mitbringen. Drei, besser noch vier Stunden. Zumindest dann, wenn man sich auf das volle Programm einlässt. Denn das umfasst insgesamt elf Gänge und entfaltet nur dann seine ganze Wirkung, wenn der Gast eine gewisse Ruhe und Konzentration mitbringt – und Zeit.
Das „Nihonryori Ken“ ist ein ungewöhnliches Restaurant, zumindest für Frankfurter Verhältnisse. Kein anderes Lokal in der Stadt setzt so konsequent auf japanische Tradition und Authentizität und treibt das in Japans Kultur fest verankerte Prinzip der Schlichtheit so auf die Spitze. Anfang März an der Wallstraße eröffnet und das jüngste einer ganzen Reihe von japanischen Restaurants, die es inzwischen in Sachsenhausen gibt, steht das „Nihonryori Ken“ ganz im Zeichen der „Kaiseki Ryori“, der japanischen Haute Cuisine, die – anders als sonst in Japan üblich – in verschiedenen Gängen serviert wird. Wer mag, kann auch à la carte bestellen oder das Sieben-Gang-Menü wählen, das Aushängeschild aber ist das monatlich wechselnde Neun-Gänge-Menü für 88 Euro, das mit Starter und finalem Dessert insgesamt elf Positionen umfasst. Wer einen lockeren und unprätentiösen Abend ohne große Konventionen verbringen möchte, der ist hier allerdings fehl am Platz. In dem puristischen Lokal mit der langen Theke, hinter der Chefkoch Kentaro Fujita nach Perfektion strebt, herrscht japanische Förmlichkeit, und das Essen gleicht einem strengen, aber genussvollen Ritual.
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Wallstraße 22, Frankfurt, Telefon 0 69/97 69 46 60, Internet www.ken-japan.de. Geöffnet dienstags bis samstags von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 22 Uhr, sonntags von 11.30 bis 15.30 Uhr.