Der Geschmack der Mirabelle

Wenn frankophile Menschen von der Genusskultur schwärmen, die sich im Nachbarland erhalten habe, erwähnen sie oft, wie gemischt das Publikum in französischen Restaurants sei, in den einfachen, in den sehr guten. Angenehm heterogen ist die Kundschaft mitunter aber auch hierzulande, in Geberts Weinstuben in Mainz zum Beispiel. Das Restaurant gehört zu denen, die Glücksfälle sind. Sie sind keine Gourmetlokale, aber sie sind auch keine Gasthäuser und erst recht nicht eine Maschinerie zur Generierung schnellen Geldes, sondern Orte, an denen grundsolide gearbeitet wird. Und wenn das nicht langweilig ist, macht das einen großen Teil ihrer Leistung aus.
Als vor gut zehn Jahren Frank Gebert, damals schon etliche Zeit Küchenchef des Hauses, die Weinstuben von seinen Eltern überschrieben bekam, hat er renovieren lassen. Wer den Betrieb aus der Zeit davor kannte, als auf dem Boden Teppiche lagen, vor den Fenstern weiße Gardinen hingen und sich auf Beistelltischen die Clochen stapelten, kann die Veränderung hin zu Parkett und großen Spiegeln ermessen.
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