Japanisch-vietnamesische Fusion in Wiesbaden

Es muss irgendwann zwischen dem ersten und dem zweiten Lockdown gewesen sein. Im August oder September 2020. Aber ob es überhaupt mit der Pandemie zu tun hatte, das ist uns nie so richtig klar geworden. Jedenfalls gab es damals im „Tokygon“ keine alkoholischen Getränke, und die Gäste durften sich selbst etwas mitbringen, so wie es in England und Amerika in manchen Lokalen ohne Lizenz üblich ist. Na ja, und so haben wir mit Freunden ein paar Flaschen Riesling und Gewürztraminer eingepackt, weil die zu asiatischen Speisen oft am besten passen, und haben gemeinsam mit einigen anderen pandemiegeschädigten Gästen einen langen, genussvollen Abend in dem kleinen Restaurant an der Dotzheimer Straße in Wiesbaden verbracht.
Das ist nun schon eine ganze Weile her. Das Staunen und die Aufregung der ersten Corona-Monate hat sich gelegt, fast überall ist der Alltag wieder eingekehrt – und im „Tokygon“ stehen jetzt auch Cocktails, Sake, Bier und einige Weine auf der Karte. Auch sonst gehören die meisten Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre inzwischen ja der Vergangenheit an. Und so herrscht an den Wochenenden – und manchmal auch in der Woche – in dem einer asiatischen Altstadt nachempfundenen, in unterschiedliche Räume unterteilten Lokal wieder ordentlich Betrieb. Die Gäste sitzen im vorderen Gastraum auf einfachen Hockern, weiter hinten auch an flachen Tischen auf der Erde. Der Service ist locker, freundlich und flott. Manchmal sogar ein bisschen zu flott. Dann nämlich, wenn er die Hauptspeisen schon bringt, wenn die vorab bestellten Sushi-Platten noch auf dem Tisch stehen und die Gäste eigentlich noch nicht bereit für den nächsten Gang sind.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo
Lesermeinungen