Tosazu, Grüntee und Trüffel

Das Geschäft hatte gerade ein bisschen Fahrt aufgenommen. Mittags kamen Leute von der Europäischen Zentralbank und aus den umliegenden Büros, abends Paare und Gruppen aus der Nachbarschaft und immer öfter auch Gäste, die von Freunden oder Kollegen vom „Yooki“ gehört hatten. Doch dann kam der Lockdown, und Katsuhiko Kanomaru musste sein kleines Restaurant, in dem er mit einer Festangestellten und ein paar Teilzeitkräften gehobene japanische Küche serviert, schließen. Nun hat das Lokal an der Hanauer Landstraße im Frankfurter Ostend seit ein paar Wochen wieder geöffnet – und trotz Pandemie ist so etwas wie Normalität eingekehrt.
Japanische Restaurants gibt es in Frankfurt inzwischen eine ganze Reihe, und Sushi-Lokale noch viel mehr. Aber das „Yooki“ ist etwas Besonderes. So unauffällig es gegenüber der Stadtbahn-Haltestelle Ostbahnhof/Sonnemannstraße im Erdgeschoss eines Gründerzeithauses liegt, so unscheinbar die Einrichtung mit der schmalen Theke im Zentrum ist und so unprätentiös und wenig förmlich es dort auch zugeht – das, was Kanomaru seinen Gästen auftischt, ist großes kulinarisches Kino. Keine japanische Traditionskost, die vor allem durch Schlichtheit und Konzentration auf das Wesentliche setzt, sondern eine moderne Interpretation der Küche seiner Heimat mit dem Einfluss europäischer Elemente.
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