Bao Buns und Schweinebauch

Der Schweinebauch ist ein Gedicht. In zwei Versionen kommt er auf den Tisch, und man weiß gar nicht recht, welche davon die bessere ist: die Spieße, auf denen die rechteckig zugeschnittenen Stücke mit salzig-würziger Whisky-Soja-Soßen-Marinade stecken, oder das Schälchen mit „Braised Pork Belly“, in dem die zart-saftigen Stücke mit Wirsing-Abschnitten in einem süffigen Gewürzsud liegen. Am besten wäre es vielleicht, man bestellt beide Gerichte direkt noch einmal, so groß sind die Portionen ja nicht. Aber dann läuft der Gast – bei aller Liebe zum fettigen Bauchfleisch – Gefahr, das eine oder andere weitere Highlight auf der Karte des „Kokumy“ zu verpassen. Und davon gibt es tatsächlich einige.
Nun ist das langgestreckte, sehr schlicht und angenehm hell eingerichtete Lokal an der Frankfurter Kaiserstraße kein Gourmet-Restaurant, in dem jeder Gang als eine Art Geschmacksoffenbarung konzipiert ist. Im Gegenteil: Die Betreiber wollen vielmehr eine gesellige, familiäre Atmosphäre schaffen und moderne, aber bodenständige Gerichte auf die Tische bringen. Und dabei setzen sie – wie momentan so viele Gastronomen – auf „Sharing“. So heißt schon seit einiger Zeit das neue Zauberwort der Gastlichkeit, und auch die Pandemie mit ihren Abstandsgeboten und Raumtrennern hat dem Trend zum Teilen bisher kaum etwas anhaben können.
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