Der Hahn bleibt hessisch

Man könnte es als weitere Kuriosität in einer langen Geschichte voller Merkwürdigkeiten sehen: Ausgerechnet dieser abgelegene Miniflughafen im rheinland-pfälzischen Hunsrück, der sich seit Jahrzehnten frech als „Frankfurt-Hahn“ vermarktet, wurde also nun von einem Frankfurter erworben. Doch zum Schmunzeln ist der Vorgang nicht. Denn mit diesem Geschäft dürfte das Land Hessen wohl endgültig seine Anteile von 17,5 Prozent an dem Pleiteflughafen abschreiben können, für die es einstmals 20 Millionen Euro ausgegeben hat.
Nun mögen 20 Millionen Euro wenig erscheinen im Vergleich zu den Milliarden, mit denen die Landesregierung sonst in ihrem Haushalt hantiert. Und es ist auch deutlich weniger als der Verlust, der sich für das Land Rheinland-Pfalz über die Jahre summiert. Aber „Peanuts“ sind es auch nicht. Dass sich der Erwerb der Hahn-Anteile als Fehlinvestition herausstellen würde, war 2002 nicht unwahrscheinlich, als der damalige Ministerpräsident Roland Koch (CDU) den Kauf einfädelte. Hahn sollte den Frankfurter Flughafen entlasten und erweitern, von einem „europäischen Flughafensystem“ schwärmte der Politiker damals.
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