Die Sorge vor dem Blackout

Als der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière den Deutschen 2016 ans Herz legte, sich zur Vorbereitung auf mögliche Krisen Notvorräte anzulegen, ergoss sich eine Welle von Häme und Kritik über ihn. Für zehn Tage sollten die Bürger in Kellern, Schränken oder unter dem Bett Proviant einlagern, riet der CDU-Politiker. Panikmache wurde ihm daraufhin vorgeworfen, er schüre Ängste in der Bevölkerung und betreibe „Verunsicherungspolitik“. De Maizière hielt dagegen: Terrorismus sei nur eine denkbare Bedrohung. Aufgrund der Klimaveränderungen müsse auch verstärkt mit Naturkatastrophen wie Überflutungen, lokal auftretendem Starkregen oder Tornados gerechnet werden. Nach den verheerenden Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen mit fast 200 Toten sind die Forderungen des früheren Bundesinnenministers aktueller denn je.
Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) sieht jedenfalls Grund genug, sich besser auf mögliche Ausnahmesituationen vorzubereiten. „Wir müssen achtsam sein, nicht furchtsam“, sagt er. „Und wir müssen das Bewusstsein dafür wecken, dass eigene Vorsorge etwas Selbstverständliches ist, dass in der Krise nicht nur der Staat verantwortlich ist.“ De Maizière riet 2016, für den Notfall einen auf zehn Tage angelegten Vorrat an Wasser und Lebensmitteln zu Hause anzulegen, zudem Kerzen, Taschenlampen und ausreichend Batterien bereitzuhalten.
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