Die letzten Helden von Flake

Männer, wir sehen die letzten Helden von Flake. Jedenfalls in dieser Form. Einen Häuptling der Wikinger, geschweige denn einen Häuptling der Häuptlinge, wird es nicht mehr geben. Wickie mag das Zeug dazu haben, das Erbe anzutreten, mit Grips und Empathie statt Muckis und Waffen. Wickie aber will niemals Chef werden. Sondern alles gemeinsam machen, für eine bessere Zukunft. Die ist dann halt keine Zukunft für das traditionelle Wikingerhandwerk: Diskutieren statt Haue. Diese Pointe ist den Kindern im Publikum vermutlich wurst wie die fetten Würste des fleischsüchtigen Königs, sie haben längst die Gemeinschaft ausprobiert: mit Ratespielen und Weckrufen für Gorm, Snorre und Tjure, die starken Männer von Flake. Die Kinder rufen, als hätten sie nicht lange Zeit auf Theater verzichten müssen. Und als säßen sie nicht mit Masken im Großen Haus des Schauspiels Frankfurt.
Robert Gerloff, der „Wickie und die starken Männer“ nach dem schwedischen Autor Runer Jonsson, vor allem aber nach der in Deutschland seit 1974 beliebten Zeichentrickserie, inszeniert hat, will ganz offensichtlich nicht betulich sein. Aber setzt trotzdem auf Szenen, die kalkulieren, dass das junge Publikum auf die Ansprache eingeht. Und das tut wie erwartet, singt mit bei „Hey, hey, Wickie!“ – obwohl der Song eher Älteren bekannt sein dürfte. Die Band auf der Bühne macht ihre Sache fantastisch, wenn auch bisweilen ohrenbetäubend laut.
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