Der Zauber des Unvorhersehbaren
Platz für die Kunst ist in der kleinsten Hütte. Im bescheidenen Atelier der Künstlerin zum Beispiel. Oder bei Vanja Vukovic im Badezimmer, wo mit „Bleiben Sie gesund!“ während des ersten Lockdowns gleich eine ganze Serie entstanden ist. Und im Zweifelsfall sogar auf ihrem eigenen Smartphone. Eine Überraschung jedenfalls sind ihre aktuellen Arbeiten für den Betrachter allemal. Immerhin ist die Frankfurter Künstlerin in erster Linie Fotografin und ihr immer wieder variiertes Thema zunächst ganz konkret der öffentliche Raum. Was die 1971 in Montenegro geborene und in Stuttgart aufgewachsene Vukovic nicht davon abhält, auch andere Projekte zu entwickeln.
Eine performative Inszenierung etwa, wie sie sie vor ein paar Jahren im Rahmen von „Playing the City“ für die Schirn Kunsthalle entwickelte; den einen oder anderen Film auch oder eine Reihe von imaginären, nur als Konzept existierenden Flirt-Profilen, die sie auf Tinder online stellte, schlicht, um zu schauen, was im Verlauf der nächsten Stunden so passiert. Bekanntgeworden aber ist sie mit ihren Bildern. Mit einer Serie wie „Eat your Words“, die spontan erhaschte, dem urbanen Alltag abgeschaute Augenblicke voller Poesie zu bannen scheint – und doch nichts zeigt als eine akribisch ins Bild gesetzte Inszenierung. Mit zahlreichen, offenliegenden Verweisen auf die Kunstgeschichte von William Turner bis zu Wolfgang Tillmans. Und mit dem nachweislich perfekten Bild. Doch dazu später mehr.
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