Die Regionalpark-Route Mit dem Regionalpark wurde ein Wegenetz angelegt, damit jeder die Landschaft der Region erkunden kann. In der Übersichtskarte ist die Regionalparkroute rot eingezeichnet und umfasst insgesamt 190 Kilometer. Sie macht weiter Fortschritte, wir zeigen Ihnen welche und wo es sich lohnt, sonst noch hinzufahren.
Um Radlern das Fahren auf der 190 Kilometer langen Rundroute zu erleichtern, die in einem weiten Bogen um Frankfurt herumführt, will man auf dem Boden Markierungen auftragen, die Kilometerangaben und Wegweiser enthalten. Auf Asphalt lässt sie sich leicht auftragen, schwierig ist es auf Splittwegen. Dort will man Bäume und Stelen nutzen. Eine Pilotmarkierung gibt es schon zwischen Steinbach und Friedrichsdorf.

Lust auf Grün?
Von MECHTHILD HARTING24.03.2016 - Mit dem Frühjahr wächst die Lust, hinaus in die Natur zu gehen. Die Rhein-Main-Region bietet dazu vieles: Da gibt es die denkmalgeschützten Parks, Grünanlagen und die mit Routen gut erschlossene Landschaft.
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Der Ausbau der Routen ist für die Macher des Regionalparks längst nicht mehr der einzige Schwerpunkt. Gleichrangig sehen sie ihre Aufgabe darin, Veranstaltungen insbesondere entlang der 2011 eröffneten Rundroute zu organisieren, damit immer mehr Bürger den Regionalpark kennenlernen. Dass pro Saison fast 50 000 Besucher zum Portal nach Flörsheim-Weilbach kommen und das Informationsangebot im Wetterpark in Offenbach gut besucht wird, bestärkt sie in dem Vorhaben.
„Hier kommt Landschaft groß raus“ ist das Motto des Regionalparksommers, der am 24. April entlang der Rundroute startet. Nach einjähriger Pause gibt es wieder Programmhefte. Jeweils für zwei Monate listen sie 80 bis 90 Veranstaltungen auf, die Vereine, Initiativen und Kommunen ausrichten. Als fulminanter Abschluss ist das Rundroutenfest am 4. September geplant. Zum sechsten Mal wird dann entlang der gesamten 190 Kilometer gefeiert.
Frankfurter Grüngürtel Der Frankfurter Grüngürtel wird 25 Jahre alt. Natürlich sind seine zentralen Elemente älter. Schließlich wird Landschaft nicht von Planern und Politikern gemacht. Doch die Idee, aus dem Dreisatz Berger Rücken plus Niddatal plus Stadtwald den Frankfurter Grüngürtel zu machen, mündete vor 25 Jahren in einen verbindlichen Beschluss der Frankfurter Stadtverordneten. Am 14. November 1991 wird im Römer einstimmig die Grüngürtel-Verfassung beschlossen.
© Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt Frankfurt a. M. / F.A.Z.-Bearbeitung Sieber
„Damals ist in Frankfurt etwas ganz Besonderes passiert“, sagt Klaus Werk von der Hochschule in Geisenheim. In anderen Städten gebe es auch den Gedanken, Grünflächen wie Stadtwälder, Parks, Ufer und Auen zu einem Ganzen zu verbinden. Doch so konsequent wie die Mainmetropole sei kaum eine Stadt vorgegangen. Frankfurt hat Streuobstwiesen, Auen, Äcker und Felder parzellenscharf als Grüngürtel ausgewiesen und sich verpflichtet, sie vor Bebauung zu schützen. „Frankfurt hat den Grüngürtel in der Fläche gesichert“, sagt Werk, das gilt als einmalig. Die Grüngürtel-Verfassung legt zudem fest, dass jeder Eingriff, „mindestens“ in gleichem Umfang an anderer Stelle ausgeglichen werden muss. Damit stehen seit November 1991 rund 8000 Hektar, das sind knapp ein Drittel der Frankfurter Gemarkung, unter Schutz.
Entlang des Frankfurter Mainufers Noch Anfang der neunziger Jahre war das Mainufer in Teilen Parkplatz, nutzten Obdachlose und Drogenabhängige die Grünanlage wie etwa das „Nizza“ als Quartier. Die Stadt kehrte dem Fluss den Rücken zu. Doch dann begann Frankfurt den Main und damit auch das Mainufer wiederzuentdecken. Von 1996 bis 2006 hat die Stadt nicht nur die Grünflächen herausgeputzt, sondern auch in beide Richtungen um insgesamt 3,5 Kilometer verlängert und es damit fast auf die doppelte Länge gebracht.
Und es geht weiter. Erst im vergangenen Sommer ist ganz im Osten der Stadt der Hafenpark am Fuß der Europäischen Zentralbank hinzugekommen. Drei Jahre zuvor, im Jahr 2012, hatte das Grünflächenamt auf der ganz entgegengesetzten Seite, ganz im Westen des Südufers, das Niederräder Ufer neu gestaltet und zum Teil so angelegt, dass man dort heute mit den Füßen direkt am und beinahe im Main stehen kann. Nur das Baden ist nicht erlaubt.
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Ginge es nach den Plänen der Stadt, wüchse das Mainufer auch noch weiter: Die Stadt plant eine direkte Verbindung vom Westhafen weiter bis zum Sommerhoffpark und wenn es möglich ist, auch darüber hinaus. Und auf der östlichen Seite wünschen sich viele, über den Frankfurter Hafen hinaus, in Richtung Offenbach marschieren zu können. Noch ist das aufgrund des Hafenbetriebs nicht möglich.
Dafür ist es am südlichen Mainufer leicht möglich, über den Mainuferweg, vorbei am „Ich-Denkmal“, der Gerbermühle und der Offenbacher Schleuse in die Nachbarstadt zu gelangen. Seit dem Architektursommer im vergangenen Jahr ist es auch noch bequemer geworden, den Weg bis in das neue Stadtquartier im Offenbach Hafen zu nutzen.
Opelzoo-Route Eine weitere neue Verbindung des Regionalparks ist die fast 25 Kilometer lange Safari-Route: vom Frankfurter Zoo bis zum Opelzoo in Kronberg. Kinder brauchen, einfache Strecke, sechs bis sieben Stunden, Etappen sind daher ratsam. Die Idee zur Route gibt es schon seit einigen Jahren. Bisher war nur der gut 13 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Nidda in Höhe des Sossenheimer Unterfelds in Frankfurt und dem Opelzoo mit fröhlichen Tiermotiven ausgeschildert.
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Seit vergangenem Sommer klappt auch der Anschluss durch Frankfurt bis zum städtischen Tiergarten. 14 neue Safari-Stationen in Frankfurt ergänzen nun das Netz. Sie folgen alle der Idee, dass Tiere aus den Zoos ausgebüxt sind und sich entlang der Route neue, für sie typische Standorte suchen.
Richtung Mainz Wer sich mit dem Fahrrad in Richtung Mainz begeben möchte, hat zwei Möglichkeiten. Zum einen führt die letzte Etappe des Mainuferwegs entlang des hessischen Untermains. Die Strecke von rund 40 Kilometern beginnt am Eisernen Steg in Frankfurt und endet in der Mainzer Innenstadt. Dank des Regionalparks ist der Mainuferweg am Südufer seit vergangenem Sommer durchgängig befahrbar. Das letzte noch fehlende Teilstück in Höhe von Rüsselsheim ist nun mit einem 400 Meter langen Steg, der direkt über das Wasser führt, auch dazugekommen. Insgesamt nimmt der Regionalpark, dessen Hauptsponsor die Fraport AG ist, weiter Gestalt an.
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Am Rathenauplatz in Mainz-Kastel, wo bis 1962 eine Behelfsbrücke stand, ist ein lauschiger Ort mit Rheinblick entstanden. In Eltville verbindet seit vergangenem Sommer eine Unterführung den Leinpfad mit dem Ortsteil Erbach. Ein kleiner Balkon über dem Rhein und stilisierte Weinkorken bilden nun den Eingang zum Weindorf. In diesem Sommer wird es eine erste Rheingau-Regionalpark-Karte geben.