Traum von der E-Bus-Flotte geplatzt

Die Landeshauptstadt kann das politisch beschlossene und im Luftreinhalteplan verankerte Ziel eines emissionsfreien Busverkehrs auf absehbare Zeit nicht erreichen. Nicht nur, weil batteriebetriebene Gelenkbusse bislang nicht am Markt verfügbar waren, weshalb eine erste öffentliche Ausschreibung auch nicht zum Ziel geführt hatte. Sondern auch, weil ESWE nicht ausreichend auf eine derartige Zäsur im Fuhrpark vorbereitet ist. Hinzu kommt, dass ESWE ohnehin und dauerhaft mehr Busse als zunächst geplant benötigt, weil die Bürger in ihrer großen Mehrheit eine Straßenbahn abgelehnt haben. Der Wiesbadener Stadtverkehr bleibt dadurch in den nächsten Jahren ganz auf den Bus angewiesen. Und die Mehrzahl von diesen wird weiterhin mit Dieselkraftstoff angetrieben.
Von den 120 bestellten und von der Industrie auch lieferbaren elektrisch betriebenen Solobussen wurden bislang kaum mehr als die Hälfe ausgeliefert, weil ESWE zunächst die Infrastruktur auf dem beengten Betriebshof an der Gartenfeldstraße herrichten musste. Die Abnahme wurde deshalb gebremst. Nun will die Stadt zwar bis zum Jahresende die restlichen 56 Busse abnehmen und somit alle 120 Solobusse in Betrieb setzen. Ihre Reichweite bleibt jedoch zu mehr als der Hälfte unter der ihrer Diesel-Pendants von 450 Kilometern zurück.
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