Wie aus Trash Design entsteht

Wenn Sarah Stendel durch Städte läuft, schaut sie genauer hin als andere. Das dürfte auch dem Beruf des Vaters geschuldet sein, der sich als Architekt viel mit alter Bausubstanz befasst. Durch ihn hat die Tochter schon früh begonnen, einen genaueren Blick auf die „Sprache der Häuser“ einer Stadt zu werfen. Als sie dann vor gut drei Jahren anfing, an der Hochschule für Gestaltung Grafik-Design zu studieren, hat sie sich auch Offenbach wieder auf ihre Art erschlossen: „Wenn ich irgendwo neu bin, laufe ich los und schaue.“ Es gehe ihr darum herauszufinden, welche Sprache die Gebäude haben und wie die Menschen miteinander kommunizieren.
Eine auf den ersten Blick ziemlich deutliche, simple Sprache erkannte die 22 Jahre alte Frau beim Erstkontakt mit der Offenbacher Fußgängerzone. Die Dominanz vieler brachial einfach gestalteter Logos und Hinweisschilder auf Ein-Euro-, Handy- und Klamottenläden fällt auch dem Laien auf. Der geübten Beobachterin sticht sie geradezu ins Auge, freilich auch die oft überraschend filigranen Fassaden an den Stockwerken darüber. Doch die Logos überlagern alles. In unzähligen Fotos hat Stendel festgehalten, was sie sah.
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