Der Rhein bescherte goldene Zeiten als Handelsplatz

Wenn es nur nicht so kalt gewesen und der Rhein in der Neujahrsnacht 407 nicht zugefroren wäre: Wer weiß, ob sich die Römer nicht doch länger in der damals Mogontiacum genannten Stadt hätten halten können. So aber ist die Provinzmetropole bei eisigen Temperaturen den in diesem Fall gemeinsam vordringenden Vandalen, Sueben, Burgunden und Alanen in die Hände gefallen. Danach war der Fluss nicht mehr lange die Außengrenze des ohnehin immer stärker zerfallenden Weströmischen Reiches, sondern vor allem eine ziemlich lange Wasserstraße mit zahlreichen Zuflüssen, die alle zusammengenommen den Handel – wahlweise mit Italien oder aber den Menschen in England und dem heutigen Skandinavien – florieren ließen.
Selbst die Friesen kamen, als emsige Geschäftsleute flussaufwärts expandierend, im siebten Jahrhundert an jenen Ort, an dem sich Main und Rhein vereinen, um ebendort eine kleine Gemeinschaft zu bilden, die sich aufs Kaufen und Verkaufen verstand. Wie sehr der Rhein die „Stadt am Strom“ über mehr als zwei Jahrtausende hinweg geprägt hat, zeigt die gleichnamige Sonderausstellung im Stadthistorischen Museum in der Mainzer Zitadelle, die in dem allerdings nur überschaubar großen Nebenraum noch bis 30. April 2023 zu sehen sein soll.
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