Hanau liebäugelt wieder mit Techno-Festival

Manchmal interessieren die kleinen Dinge die Bürger mehr als die große Linie wie die Sozial-, Verkehrs- oder Bildungspolitik. Diese Themen werden oft erst dann wichtig, wenn die Leute selbst davon betroffen sind. Ein potentielles Aufregerthema in der Stadt Hanau versteckt sich im Handlungsvertrag der drei neuen Koalitionäre auf der sechzigsten von insgesamt 67 Seiten. „Der Love-Family-Park soll wieder in Hanau stattfinden. Ergänzend sind dazu anderweitige Festivals wünschenswert“, heißt es dort kurz und knapp. Wie sich SPD, CDU und FDP, die das neue Rathausbündnis bilden, das bewerkstelligen wolle, bleibt offen. Aber schon gehen die ersten kritischen Leserbriefe von Naturschützern ein.
Das Rave-Großereignis auf den natursensiblen Mainwiesen im Hanauer Stadtteil Großauheim, das zwischen den Jahren 1996 bis 2013 stattfand und bis zu 20.000 überwiegend junge Menschen anlockte, war seinerzeit umstritten. Während die einen den kulturellen und wirtschaftlichen Nutzen für Hanau beschworen, klagten die anderen über Lärmbelästigung und Frevel an der Natur im Landschaftsschutzgebiet. Stattfinden durfte das Ganze nur, weil es immer wieder behördliche Sondergenehmigungen gab. Doch damit war trotz aller Fürsprache der Stadt Hanau nach dem Jahr 2013 Schluss. Jetzt wünscht sich die neue Koalition eine Neuauflage, die allerdings nicht ohne Streit zu haben sein wird. Aber vielleicht klappt es ja stattdessen mit dem Plan, in der Nähe des Hauptbahnhofs einen Club oder eine Diskothek einzurichten.
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