Warum man fünf nicht gerade sein lassen kann

Einmal, zu Beginn jedes Jahrzehnts, wird in Deutschland gezählt – und zwar im ganz großen Stil, wie schon unter Kaiser Augustus im Römischen Weltreich. Wie viele Menschen, wie viele Wohnungen, wie viele Gebäude? Das sind die zentralen Fragen, zu deren Beantwortung vom 15. Mai an Tausende von freiwilligen Helfern ausschwärmen werden. Elf Jahre nach dem bisher letzten Zensus sind unzählige statistische Daten zu aktualisieren. Die große Zählung in Deutschland ist Teil einer EU-weiten Zensusrunde, der zweiten nach dem Jahr 2011. Eigentlich war der aktuelle Durchgang schon für das vergangene Jahr geplant, coronabedingt musste die Aktion aber verschoben werden.
Bei der gigantischen, 1,5 Milliarden Euro teuren Bestandsaufnahme wird ermittelt, wie viele Menschen zum Stichtag 15. Mai in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Konkret werden Daten zu Alter, Geschlecht, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Migrationshintergrund, Bildungsabschluss, Erwerbstätigkeit, zu Wohnungsgröße, Leerstand oder Eigentümerquote abgefragt. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um eine verlässliche Basis für politische Entscheidungen und behördliche Planungen zu haben, ist deshalb eine regelmäßige Aktualisierung der Daten erforderlich.
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