„Mit Tempo 40 fährt man nur minimal langsamer als üblich“
Die Frankfurter sehen den Verkehr mehr denn je als Problem. Die Ankündigung, Tempo 40 in der Innenstadt einzuführen, erregt die Gemüter. Warum eigentlich?
Vermutlich ist es ist die Angst, dass sich in der Verkehrspolitik wirklich etwas stark verändert. Rational kann man das nicht begründen. Mit Tempo 40 fährt man in der Stadt nur minimal langsamer als üblich, denn die Straßen sind sowieso oft nicht frei. Die Menschen beginnen, die Ernsthaftigkeit der Verkehrswende und des politischen Umsteuerns zu realisieren.
Behalten Sie das Geschehen umfassend im Blick.
Zugang zu allen F+Artikeln
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Exklusive Berichte zur Corona-Pandemie und anderen Themen
- Über 500 F+Artikel pro Monat
- Jederzeit kündbar
Sonntagszeitung plus
Jetzt F+ und am Sonntag Lesegenuss mit der FAS
Nur 5,95 € /WOCHE
- Starke Themen, mutige Standpunkte: Die digitale Sonntagszeitung
- Bereits am Vorabend ab 20 Uhr
- Zugang zu allen F+Artikeln
- Jederzeit kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo
Diesen und viele weitere Artikel lesen Sie exklusiv mit F+
Mobilitätsexperte Tilman Bacher
Tilman Bracher leitet am Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin den Forschungsschwerpunkt Mobilität. Aktuell beschäftigt sich der Volkswirt, der zudem in London Transport Studies studiert hat, mit der Zukunft der Mobilität in Zeiten des Klimawandels: vom Hype um neue Verkehrsmittel über die Weiterentwicklung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zur Neuaufteilung des Straßenraums – eine Diskussion, die vor allem in den Großstädten derzeit mit Vehemenz geführt wird. Dass in Frankfurt bei der jährlichen Bürgerbefragung die Verkehrssituation nach dem Wohnungsmarkt als das größte Problem in der Stadt angegeben wurde, überrascht den Fachmann nicht. Seiner Ansicht nach deuten die Bürger Entwicklungen wie den Bau von Radwegen auf Hauptverkehrsstraßen, der in der Regel zum Verlust einer Fahrspur für den Autoverkehr führt, richtig: Sie spürten, dass sich etwas für sie verändere. Das Deutsche Institut für Urbanistik in Berlin, kurz Difu, ist 1973 auf Initiative des Deutschen Städtetags gegründet worden. Es wird gemeinsam vom Bund, vom Land Berlin und mehr als hundert deutschen Städten und Regionalverbänden finanziert. Das Institut forscht zu zentralen kommunalpolitischen Fragen wie etwa der Verkehrssituation in Städten. mch.