Hoffnung für die Gastronomie
Was hat ein Chinalokal im Frankfurter Bahnhofsviertel mit den beiden Zwei-Sterne-Restaurants in der Stadt gemein und was mit einem Gasthaus im Rheingau? Alle dürfen keine Gäste bewirten im Moment, so wie es die rund 70.000 anderen umsatzsteuerpflichtigen Restaurants in ganz Deutschland nicht dürfen und nicht die rund 11.000 Cafés und 5000 Eissalons und knapp 29.000 Kneipen.
Die Betreiber der meisten wünschen sich ein schnelles Ende des Lockdowns herbei. Wäre das, was der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) als Stufenplan zur Wiedereröffnung auch der Gastronomie mit in die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch nimmt, mehrheitsfähig und würde flächendeckend umgesetzt: Applaus aus dem Gastgewerbe wäre ihm sicher.
Beifall wird Bouffier auch erhalten, wenn dieser Plan nur in Hessen verwirklicht wird und Anfang April die ersten Betriebe wieder Gäste bewirten dürfen. Ob es so kommt, wird sich mutmaßlich noch in dieser Woche herausstellen. Das kann und darf dann nur der Anfang sein für eine Rückkehr zu einem geordneten Betrieb.
Schon jetzt steht fest, dass unter denen, die vielleicht langsam den Mut verlieren in dieser langen Krise, nicht nur Leute sind, die um ihr Lebenswerk fürchten, sondern auch Kinder und Jugendliche und Auszubildende.
Auch junge Menschen in den Blick nehmen
In einer Zeit, in der Zigtausende Menschen an Covid-19 erkrankt sind, Familien Angehörige verloren haben und Krankenhauspersonal noch immer unter höchster Belastung steht, geht es sicher zu weit, den Fokus der Aufmerksamkeit ganz verschieben zu wollen. Dennoch ist es wichtig, auch junge Menschen in den Blick zu nehmen.
So wie es gerade im Hotel- und Gaststättengewerbe in Hessen geschieht, in dem der Branchenverband mit den Industrie- und Handelskammern Auszubildenden ein Training zur Vorbereitung auf die praktischen Abschlussprüfungen anbietet. Die Kurse sollen vermitteln, was geschlossene Betriebe zurzeit oft nicht angemessen können.
Die Azubis kostet das nichts, die Anbieter der Schulungen bekommen ihre Betriebskosten erstattet, diese übernimmt das Land Hessen. Das Geld stammt aus dem Sondervermögen und wird bestimmt gut angelegt sein. Die Debatte über die Qualität der Ausbildung in der Branche, die seit Jahren schwelt, ist damit nicht beendet, aber um einen positiven Aspekt bereichert.