Vorsicht beim Einkauf im Netz

Das erste böse Erwachen ist schon ein paar Jahre her. Die damals pubertierende Tochter wollte unbedingt einen bestimmten Bikini haben, und sie war auch willens, ihn vom Ersparten selbst zu finanzieren. Das knappe Teil aus orangefarbenem Neoprenstoff gab es allerdings nur in Australien. Während die Mutter das als jugendliche Spinnerei abtat und freundlich anbot, man könne doch nächste Woche gemeinsam ins Einkaufszentrum fahren, hatten sich Tochter, Freund und Freundin ins weltweite Shoppingparadies Internet begeben und mit Hilfe einer Kreditkarte schon bestellt. Der Bikini kam, passte und gefiel, aber auf den ohnehin horrenden Preis hatte der Zoll fast 40 Euro Gebühren draufgeschlagen. Mit hochroten Ohren gestand das die Tochter – und ist seither weitaus vorsichtiger beim Einkauf im Netz.
„Die meisten Menschen, die online einkaufen, haben auch schon mal weltweit geshoppt, auch wenn es ihnen manchmal gar nicht bewusst ist“, sagt Miriam Raic, juristische Fachberaterin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Mainz. Aber auch wenn auf den ersten Blick manche Dinge bei einem Händler im Ausland deutlich günstiger erschienen, solle man Vorsicht walten lassen, warnen die Verbraucherschützer. Bei Onlinehändlern mit Sitz im Ausland gelten unter Umständen andere rechtliche Rahmenbedingungen, es drohten hohe Zusatzkosten für Einfuhr und Versand. „Wenn man mit ausländischen Anbietern ein Problem hat, sind wir bei der Verbraucherberatung immer die erste Anlaufstelle.“ Eine allgemeine Erstberatung ist kostenlos, eine individuelle ausführliche Rechtsberatung allerdings kostenpflichtig.
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