Leih-E-Bikes sollen Scooter-Skeptiker überzeugen

Cool wirkt das Elektrorad auf den ersten Blick nicht unbedingt: Die mintfarbenen Stangen sind so klobig wie ein Wasserschlauch, die Griffe aus rauem Plastik, die Räder werden von je fünf schwarzen Speichen mit der Nabe verbunden, und am Lenker klebt ein Plastikkorb. Aber das Rad soll ja vor allem gut fahren. Kaum tritt man zum Start vorsichtig in die Pedale, beschleunigt das Bike von selbst, als wenn jemand von hinten anschieben würde. Radrennen sind allerdings auch nicht möglich. Die Trittunterstützung steigt bei einer Geschwindigkeit, die etwa der bei einer Radtour mit der Familie entspricht, aus. Komplett von selbst fährt das Rad also nicht, stets ein wenig in die Pedale treten muss man schon.
So fühlt sie sich also an, die nächste Mobilitätswelle, die nun langsam in die Städte rollt, nach der Flut an Billig-Leihrädern im Jahr 2017 und dem anschließenden Tsunami an E-Scootern, die seit 2019 zu Tausenden auf Straßen und Plätzen herumstehen und -liegen. Der Anbieter Bolt, der bisher hauptsächlich als E-Roller-Vermieter bekannt ist, hat als erster in Frankfurt mehrere E-Bikes in der Stadt verteilt, zum Mietpreis von 15 Cent je Minute. Damit sind die Räder günstiger als E-Scooter, für die je nach Anbieter um die 20 Cent pro Minute plus Freischaltgebühr von bis zu einem Euro berechnet werden. Wer 20 Minuten mit dem E-Bike durch Frankfurt rollt, zahlt also rund drei Euro.
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