Die Chronologie der WM-2006-Affäre

Mit den Vorwürfen über gekaufte Stimmen vor der WM 2006 wurde der deutsche Fußball erschüttert. Seitdem ist viel passiert. Eine Chronologie der Ereignisse bis heute.

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16. Oktober 2015

DFB: „Hinweise auf Zweckentfremdung von 6,7 Millionen Euro“: DPA
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) räumt in einer Pressemitteilung Ungereimtheiten rund um eine Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband Fifa ein.

„Spiegel“-Bericht über Stimmenkauf bei der WM-Vergabe: AFP
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, dass für den Zuschlag der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Geld aus einer schwarzen Kasse des Bewerbungskomitees geflossen ist, um damit vier entscheidende Stimmen im Fifa-Exekutivkomitee zu kaufen. Das Geld soll vom damaligen Adidas-Boss Robert Louis-Dreyfus gekommen sein.

DFB dementiert „Spiegel“-Bericht: DPA
Der DFB weist den „Spiegel“-Bericht als haltlos zurück.

17. Oktober 2015

Ehemaliger OK-Vize: „Kein Stimmenkauf“

DPA

Fedor Radmann, ehemaliger Vizepräsident des WM-Organisationskomitees, weist den Vorwurf des Stimmenkaufs zurück.

Niersbach: „Es gab definitiv keine schwarzen Kassen“: AP
Erstmals äußert sich Niersbach zu den Vorwürfen: „Ich kann versichern, dass es im Zusammenhang mit der Bewerbung und Vergabe der WM 2006 definitiv keine schwarzen Kassen beim DFB, dem Bewerbungskomitee noch dem späteren Organisationskomitee gegeben hat.“

18. Oktober 2015

Beckenbauer: „Habe niemandem Geld gegeben“

DPA

Auch Franz Beckenbauer meldet sich zu Wort und dementiert den „Spiegel“-Bericht: „Ich habe niemandem Geld zukommen lassen, um Stimmen für die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu akquirieren. Und ich bin sicher, dass dies auch kein anderes Mitglied des Bewerbungskomitees getan hat.“

19. Oktober 2015

Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungsverfahren: DPA
Die Staatsanwaltschaft prüft einen Anfangsverdacht für ein Ermittlungsverfahren. Als mögliche Tatbestände nennt eine Sprecherin Betrug, Untreue oder Korruption.

Niersbach räumt erstmals „offenen Punkt“ ein: AP
Niersbach weist die Korruptionsvorwürfe abermals vehement zurück, räumt aber erstmals „den einen offenen Punkt“ ein: „Dass man die Frage stellen muss, (...) wofür diese Überweisungen der 6,7 Millionen verwendet wurden.“

Zwanziger zweifelt an Aufarbeitung durch DFB: DPA
Der frühere DFB-Boss Theo Zwanziger äußert Zweifel an der internen Aufarbeitung des DFB.

20. Oktober 2015

Löw: „Habe größtes Vertrauen zu Niersbach“: DPA
Bundestrainer Joachim Löw stärkt Niersbach den Rücken: „Auf sein Wort ist zu hundert Prozent Verlass.“

21. Oktober 2015

Landesverbände fordern schnelle Aufklärung: DPA
Niersbach gerät in den eigenen Reihen unter Druck. Die DFB-Landesverbände fordern vom Präsidenten eine schnelle Aufklärung der Korruptionsvorwürfe.

22. Oktober 2015

Konfuse Pressekonferenz von Niersbach

Niersbach tritt in Frankfurt sichtlich erschöpft vor die Presse. Was er zu erzählen hat, bringt nur wenig Licht ins Dunkel um die WM 2006.

23. Oktober 2015

DFB-Präsidium stellt sich hinter Niersbach

DPA

Das DFB-Präsidium stärkt Niersbach den Rücken, hält aber „strikt daran fest [...], dass lückenlos aufgeklärt wird“, sagte der erste Vizepräsident Reinhard Rauball.

Zwanziger: „Niersbach lügt“

DPA

Zwanziger bezichtigt Niersbach der Lüge und bestätigt im „Spiegel“ erstmals die Existenz einer schwarzen Kasse „in der deutschen WM-Bewerbung“. Es sei „ebenso klar, dass der heutige Präsident des DFB davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005.“

26. Oktober 2015

Beckenbauer gesteht Fehler ein: DPA
Beckenbauer räumt in der Affäre erstmals einen „Fehler“ ein. Das Organisationskomitee hätte nicht auf einen Vorschlag der Fifa-Finanzkommission eingehen dürfen, um einen Finanzzuschuss zu bekommen, teilte der damalige OK-Präsident mit.

27. Oktober 2015

Wirtschaftskanzlei rechnet nicht mit schnellen Ergebnissen: DPA
Die vom DFB beauftragte Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer erklärt, mit Ergebnissen in der Affäre sei nicht schnell zu rechnen.

28. Oktober 2015

Zwanziger sagt vor Anwaltskanzlei aus: DPA
Zwanziger sagt vor den externen Ermittlern der Anwaltskanzlei aus: „Ich habe dort alle meine Dokumente vorgelegt, meine Anmerkungen und meine Einschätzungen präsentiert.“

3. November 2015

Steuer-Razzia beim DFB: DPA
Die Staatsanwaltschaft führt beim DFB in Frankfurt/Main eine Steuer-Razzia durch. Zudem durchsucht sie die Wohnungen von Niersbach und Zwanziger. Die Beamten ermitteln im Zusammenhang mit 6,7-Millionen-Euro-Zahlung wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall.

6. November 2015

„Der Spiegel“: „Niersbach hatte schon 2004 Kenntnis von den Vorgängen“: AFP
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ veröffentlicht angeblich von Niersbach stammende handschriftliche Notizen auf einem Schreiben des WM-OK an die Fifa aus dem Jahr 2004. Diese sollen belegen, dass er nicht erst 2015 von den Vorgängen Kenntnis hatte.

9. November 2015

Niersbach tritt als DFB-Präsident zurück: AP
Am Nachmittag trifft sich das DFB-Präsidium zu einer außerordentlichen Sitzung mit Niersbach. Der 64-Jährige erklärt seinen Rücktritt: „Ich habe für mich erkannt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, die politische Verantwortung zu übernehmen.“ Seine internationalen Ämter in Fifa und Uefa behält er. Die Vizepräsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch übernehmen laut Satzung als Interimspräsidenten.

10. November 2015

Vertragsentwurf mit Beckenbauer-Unterschrift: DPA
Ein brisanter Vertragsentwurf trägt laut „Bild“-Zeitung die Unterschrift von Franz Beckenbauer. Darin werden der Konföderation des stimmberechtigten Exekutivmitglieds Jack Warner „diverse Leistungen, keine direkten Geldleistungen von deutscher Seite“ zugesagt. Brisant ist das Datum 2. Juli 2000 – vier Tage vor WM-Vergabe. Es ist unklar, ob der Vertrag in Kraft trat. Warner streitet ab.

11. November 2015

Büro-Durchsuchung in Malta: FC BAYERN MÜNCHEN
Die Polizei durchsucht die Büros des Fußballverbands von Malta. „The Mail on Sunday“ berichtet, sie habe Dokumente, die bewiesen, dass ein lukrativer TV-Deal für ein Freundschaftsspiel des FC Bayern vom früheren Verbandspräsidenten Joe Mifsud mit Beckenbauer 2000 besiegelt wurde. Mifsud war bei der WM-Vergabe stimmberechtigt. Der FC Bayern weist die Vorwürfe zurück.

12. November 2015

Niersbach soll Bescheid gewusst haben: AP
Kannte der zurückgetretene DFB-Präsident Wolfgang Niersbach das Beckenbauer-Dokument schon vor seinen Präsidiumskollegen? Über den Fund will Stefan Hans, stellvertretender Generalsekretär, Niersbach und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock vor der Pressekonferenz am 22. Oktober telefonisch unterrichtet haben.

13. November 2015

Funktionäre kannten Dokument lange

REUTERS

DFB- Spitzenfunktionäre kannten das Beckenbauer-Dokument wohl schon vor 15 Jahren. Nach einem Vermerk in den Verbandsakten sei das Thema verdrängt worden. Die Ermittler der Anwaltskanzlei Freshfields hätten den Hinweis laut „Süddeutscher Zeitung“ gefunden.

„Habe das Papier im Jahr 2000 gesehen“: AFP
Der frühere Generalsekretär Horst R. Schmidt räumt ein. „Ich kann bestätigen, das Papier im Jahr 2000 gesehen zu haben. Und ich glaube auch, dass ich nicht der einzige war, der es gesehen hat“, sagte er der „Bild“-Zeitung.

14. November 2015

Ermittelt Schweizer Bundesanwaltschaft?: DPA
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ ermittelt in der WM-Affäre nun auch die Schweizer Bundesanwaltschaft. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht.

17. November 2015

DFB-Amateure rufen Reinhard Grindel zum Niersbach-Nachfolger aus: DPA
In Hannover wird Reinhard Grindel zum Kandidaten der Amateure als Nachfolger von Niersbach ausgerufen. Der Profifußball um Interimspräsident Reinhard Rauball reagiert brüskiert.

20. November 2015

Beckenbauer im großen Interview

DPA

Franz Beckenbauer äußert sich erstmals öffentlich zur WM-Affäre in einem langen Interview in der „Süddeutschen Zeitung“. Dabei attackiert er die DFB-Interimspräsidenten Koch und Rauball, weil sie angeblich nicht auf sein Gesprächsangebot eingegangen seien. Der DFB weist die Darstellung zurück. Ansonsten kann sich Beckenbauer kaum erinnern und erklärt salopp: „Ich habe immer alles einfach unterschrieben.“

DFB-Präsidium: Aufklärung vor Nachfolgeregelung: REUTERS
Nach der DFB Präsidiumssitzung heißt es: Aufklärung der WM-Vorwürfe vor Nachfolgeregelung auf dem Präsidentenposten. Ein gemeinsamer Kandidat ist damit zunächst nicht gefunden.

24. November 2015

Beckenbauer abermals von Anwaltskanzlei befragt: DPA
Beckenbauer wird „über einige Stunden“ abermals von den Ermittlern der Kanzlei Freshfields befragt. „Ich habe die Fragen alle beantwortet und meine Schuldigkeit getan“, sagt er hinterher.

27. November 2015

Bis zu 35 Millionen Euro Schadenersatz: REUTERS
Auf die frühere Führungsriege des WM-Organisationskomitees könnten im schlimmsten Fall Schadensersatzzahlungen bis zu 35 Millionen Euro zukommen. Ein Großteil der Summe würde entstehen, wenn dem DFB nachträglich für 2006 die Gemeinnützigkeit und die damit verbundenen Steuervorteile entzogen würden.

15. Dezember 2015

Details aus Vernehmungsprotokollen dringen an die Öffentlichkeit: dpa
Durch Indiskretionen dringen via „Bild“-Zeitung Details aus den Vernehmungsprotokollen der Freshfields-Ermittler an die Öffentlichkeit. Die Aussagen der Befragten, unter anderem von Wolfgang Niersbach, zielen vor allem auf eine Person: Franz Beckenbauer.

18. Dezember 2015

Pikante Details im dubiosen Warner-Vertrag: REUTERS
Der „Spiegel“ veröffentlicht Details aus dem Vertragsentwurf mit Jack Warner. Demnach sollte der frühere Fifa-Funktionär 1000 WM- Eintrittskarten der teuersten Kategorie erhalten. Außerdem sollte eine nicht näher benannte „Kontaktperson“ für dieses Geschäft in vier Jahren 240.000 Dollar kassieren. Der Vertrag zwischen Warner und dem DFB trat aber wohl nie in Kraft.

30. Dezember 2015

Netzer verklagt Zwanziger: DPA
Das Landgericht Köln bestätigt den Eingang einer Klage von Günter Netzer gegen Theo Zwanziger. „Wir haben die Klage, das Verfahren ist anhängig“, sagte Gerichtssprecher Achim Hengstenberg der Deutschen Presse-Agentur. Netzer wehrt sich gegen die Behauptung des früheren DFB-Präsidenten, er habe bei einem Treffen in Zürich einen Stimmenkauf von vier asiatischen Fifa-Funktionären vor der Vergabe der WM 2006 bestätigt.

23. Januar 2016

FBI nimmt „Sommermärchen“ ins Visier: AFP
Nach der Frankfurter Staatsanwaltschaft und der Bundesanwaltschaft der Schweiz befasst sich nun einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge die amerikanische Bundespolizei FBI mit dem WM-Skandal.

27. Januar 2016

DFB soll Hinweis auf Korruption vertuscht haben: DPA
Der DFB hat nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“, des NDR und des WDR in der WM-Affäre jahrelang Dokumente und Hinweise vertuscht, die auf Korruption oder zumindest dubiose Geschäfte hindeuten. Der Bericht stützt sich auf Ermittlungen der Kanzlei Freshfields.

28. Januar 2016

Untersuchungsbericht kommt am 4. März: DPA
Der DFB kündigt an, dass der Untersuchungsbericht der Kanzlei Freshfields am 4. März im Internet veröffentlicht wird. Zudem erklärt der Schweizer Ermittler Andre Marty, eine Entscheidung, ob Joseph Blatter angeklagt werden wird, falle frühestens „Ende 2016, Anfang 2017“.

4. Februar 2016

Niersbach von einstigem Vertrauten belastet: DPA
Der DFB kündigt an, dass Im Arbeitsgerichts-Streit mit seinem früheren Direktor Stefan Hans werden neue Details bekannt. Demnach geraten der zurückgetretene Verbandschef Wolfgang Niersbach und der amtierende Generalsekretär Helmut Sandrock in Bedrängnis. Hans wiederum hat sich nach Ansicht der DFB-Anwälte bereichert.

9. Februar 2016

DFB fordert 6,7 Millionen Euro von Beckenbauer und Co.: dpa
Der DFB leitet zur Hemmung der Verjährungsfrist in Zusammenhang mit einer dubiosen Transaktion Zahlungsaufforderungen über 6,7 Millionen Euro unter anderen an Franz Beckenbauer, Wolfgang Niersbach, Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt in die Wege.

4. März 2016

Keine Beweise für Stimmenkauf vor WM 2006: DPA
Freshfields stellt die Ergebnisse ihrer Untersuchung auf 361 Seiten vor. Die Kanzlei hat laut eigener Aussage keine Beweise für einen Stimmenkauf gefunden, kann diesen aber „nicht ausschließen“. Rätselhaft ist auch für die privaten Ermittler der sogenannte Warner-Vertrag.

5. März 2016

Beckenbauer gibt sich weiter ahnungslos: dpa
Auch nach der Veröffentlichung des Freshfields-Berichts gibt sich Franz Beckenbauer weiter ahnungslos. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ erklärt er: „Die WM war nicht gekauft“.

8. März 2016

Blatter will doch zum Vergabeskandal der WM 2006 aussagen: AFP
Der frühere Fifa-Präsident Joseph Blatter erklärt, nun doch zum Vergabeskandal der WM 2006 aussagen zu wollen. Die Sache sei ein „deutsches Problem“.

14. März 2016

Mehr als 50.000 Euro auf Konto Jack Warners: Reuters
Nach Informationen des „Kicker“ hat das deutsche WM-OK im Jahr 2007 mehr als 50.000 Euro auf ein Konto des früheren Fifa-Funktionärs Jack Warner gezahlt haben. Offiziell wegen zurückgegebener Tickets des Verbandes von Trinidad und Tobago bei der WM 2006.

22. März 2016

Fifa-Ethikkommission leitet Ermittlungsverfahren ein: AP
Nach der Prüfung des Freshfields-Berichts leitet die Fifa-Ethikkommission Ermittlungsverfahren gegen sechs mutmaßlich Beteiligte der WM-2006-Affäre ein – darunter auch Franz Beckenbauer.

15. April 2016

Reinhard Grindel wird DFB-Präsident: dpa
Auf dem DFB-Bundestag wird Reinhard Grindel zum neuen Präsidenten des Verbands gewählt. Obwohl noch viele Fragen offen sind, erklärt Grindel die Aufarbeitung der WM-2006-Affäre für erfolgreich beendet.

18. April 2016

DFB-Präsident Grindel unterstreicht sein Vertrauen in Aufklärungsarbeit: dpa
Im Gespräch mit der F.A.Z. unterstreicht der neu gewählte DFB-Präsident Grindel sein Vertrauen in die Aufklärungsarbeit des Verbandes. Er erklärt aber auch, dass er etwaige Drohungen in Richtung Franz Beckenbauer oder Wolfgang Niersbach für nicht angebracht hält.

24. April 2016

Theo Zwanziger und Günter Netzer legen ihren Streit bei: dpa
Theo Zwanziger und Günther Netzer legen ihren Streit bei. Kurz vor einem Gerichtstermin, bei dem Netzers Vorwurf der Falschaussage gegenüber Zwanziger verhandelt werden sollte, teilen die beiden mit, ihre Differenzen in einem Gespräch ausgeräumt zu haben.

20. Mai 2016

Fifa-Ethikkommission beantragt eine Sperre von zwei Jahren für Wolfgang Niersbach: AP
Die Ermittler der Fifa-Ethikkommission beantragen eine Sperre von zwei Jahren für den früheren DFB-Präsidenten Wolfang Niersbach. Dieser spricht daraufhin von einem „Berufsverbot“, was in diesem Fall auf ihn zukommen würde.

2. Juni 2016

Gewinn des DFB wird durch WM-Affäre deutlich geschmälert: dpa
Der Gewinn des DFB wird durch die WM-Affäre deutlich geschmälert: Bei der Bekanntgabe des Finanzberichts 2015 wird deutlich, dass der Verband etwaige Strafen und Nachzahlungen nicht aus seinen eigenen Rücklagen bestreiten könnte.

18. Juni 2016

Gesprächsprotokolle belasten Niersbach: AP
Der F.A.Z. liegen interne Gesprächsprotokolle, in denen der frühere DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt den ehemaligen DFB-Präsidenten Niersbach belastet. Seine Aussagen sind so zu verstehen, dass Niersbach schon im Jahr 2005 von der Überweisung der 6,7 Millionen wusste – und nicht, wie er bislang behauptet, erst seit dem vergangenen Jahr.

25. Juli 2016

Wolfgang Niersbach wird von der Fifa-Ethikkommission für ein Jahr gesperrt: AP
Im Zuge der WM-Affäre wird der frühere DFB-Präsident Wolfang Niersbach von der Fifa-Ethikkommission für ein Jahr gesperrt.

1. September 2016

Schweizer Bundesanwaltschaft leitet ein Ermittlungsverfahren ein: dpa
Im Zusammenhang mit den verdächtigen Geldflüssen nach der Vergabe der WM 2006 leitet nun auch die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren ein – und zwar direkt gegen Franz Beckenbauer, Theo Zwanziger, Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach. Zudem werden an acht Orten Hausdurchsuchungen durchgeführt.

13. September 2016

Beckenbauer war als OK-Chef doch nicht ehrenamtlich tätig: dpa
Anders als bislang behauptet, hat Franz Beckenbauer seine Arbeit als OK-Chef der WM 2006 doch nicht ehrenamtlich getätigt. Wie der DFB später bestätigt, hat er dafür vom DFB und dem WM-Sponsor Oddset insgesamt 5,5 Millionen Euro erhalten. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hat Beckenbauer diese Summe erst vier Jahre nach dem Erhalt versteuert.

15. September 2016

Deutsche Bahn AG und die Postbank hatten keine Verträge mit Beckenbauer: dpa
Die Deutsche Bahn AG und die Postbank, die ebenfalls offizielle WM-2006-Sponsoren gewesen sind, erklären, keine Verträge mit Beckenbauer gehabt zu haben.

18. September 2016

„Black-Box-Mentalität“ im Deutschen Fußball-Bund: REUTERS
Der kaufmännische Geschäftsführer des FC St. Pauli, Andreas Rettig, bescheinigt dem DFB gegenüber der F.A.S. eine „Black-Box-Mentalität“ und beklagt eine Kultur des Wegschauens.

21. September 2016

„DFL-Boss Rauball fordert Aufklärung: dpa
Ligapräsident Reinhard Rauball sieht nach den jüngsten Enthüllungen dringenden Nachholbedarf bei der Aufarbeitung. „Ich halte es für überfällig, dass diejenigen, die zu entsprechenden Zeitpunkten Verantwortung für die WM 2006 hatten, zur Aufklärung beitragen und erklären: 'Das, was wir bisher nicht gesagt haben, legen wir jetzt alles auf den Tisch'“

27. September 2016

Grindel: Beckenbauers Verhalten „nicht richtig“: dpa
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Franz Beckenbauers Verhalten zu dessen Millionen-Einnahmen aus dem WM-Topf 2006 als Fehler bezeichnet. „Er hätte klarmachen sollen, dass er eine Zuwendung von WM-Sponsor Oddset bekommt. Seine Tätigkeit als Ehrenamt zu deklarieren, war nicht richtig.“

18. Oktober 2016

DFB signalisiert Bereitschaft für Sportausschuss: dpa
Der DFB ist nach kritischen Reaktionen doch zu einer Teilnahme an einer Sportausschuss-Sitzung bereit und hat dafür einen Ersatztermin offeriert. „Vorbehaltlich der abschließenden Entscheidung des Ausschusses wurde im Dialog der 18. Januar 2017 als mögliche Option avisiert“, heißt es von Seiten des Verbandes.

4. November 2016

Grindel: Haben alle Fragen „beantwortet“: dpa
Präsident Grindel weist den Vorwurf zurück, dass der WM-Skandal beim DFB-Bundestag nicht ausreichend thematisiert wurde. "Alle Fragen zur Aufklärung, die wir beantworten können, sind beantwortet", sagte der wiedergewählte DFB-Chef in Erfurt. Der Zahlungsfluss der ominösen 6,7 Millionen Euro sei vollständig aufgeklärt. Die einzige offene Frage sei, was der damalige Fifa-Vizepräsident Mohamed bin Hammam im Jahr 2005 mit dem Geld gemacht habe.

7. November 2016

DFB fordert Auskunft von Radmann: AFP
Nach einem Bericht über Millionen-Zahlungen an den engen Beckenbauer-Vertrauten Fedor Radmann hat der DFB Aufklärung von allen Mitgliedern des Organisationskomitees gefordert. In einer Stellungnahme auf seiner Internetseite sollten sie, „vollständig und transparent über diese Abläufe zu informieren und Auskunft darüber zu geben, welche Leistungen konkret den damaligen Vergütungen zugrunde lagen“.

12. November 2016

Keine Sanktion gegen Ehrenspielführer Beckenbauer: dpa
DFB-Präsident Grindel ist trotz der massiven Verwicklung von Franz Beckenbauer in den WM-Skandal gegen eine Aberkennung der Ehrenspielführerwürde. „Franz Beckenbauer ist wegen seiner großen sportlichen Verdienste Ehrenspielführer geworden, diese Verdienste bleiben immer bestehen. Abgesehen davon durchlebt er eine menschlich und gesundheitlich schwierige Zeit“, sagte Grindel.

16. November 2016

Staatsanwaltschaft macht verschlüsselte Dokumente lesbar: dpa
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat es geschafft, mehrere bislang verschlüsselte Dateien zu diesem Skandal lesbar zu machen. Weitere Angaben zum Inhalt, zur Relevanz oder zur Frage, wer diese Dateien mit einem Passwortschutz versehen hatte, könnten „im Hinblick auf das laufende Verfahren nicht gemacht werden“, sagte der Sprecher.

19. November 2016

DFB wehrt sich gegen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: dpa
Der DFB wehrt sich gegen Vorwürfe, nicht mehr im gleichen Umfang wie früher mit der Staatsanwaltschaft Frankfurt zusammenzuarbeiten. „An unserer umfassenden Kooperationsbereitschaft mit den Behörden zur Klärung aller Fragen hat sich nie etwas geändert. Wenn die Staatsanwaltschaft so etwas behauptet, dann soll sie konkret benennen, wo vom DFB nicht kooperiert wurde“, teilte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker mit.

1. Dezember 2016

Zwanziger stellt Strafanzeige gegen Schweizer Bundesanwaltschaft: dpa
Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat bei der Staatsanwaltschaft Koblenz Strafanzeige gegen die Schweizer Bundesanwaltschaft gestellt. Er wehrt sich gegen aus seiner Sicht ungerechtfertigte Ermittlungen. Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäsche und Veruntreuung gegen Zwanziger.

15. Dezember 2016

Staatsanwaltschaft knackt verschlüsselte Datei: Reuters
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die möglicherweise brisante und bislang verschlüsselte Datei „Komplex Jack Warner“ geknackt. Zum Inhalt äußerte sich die Behörde nicht. Dass die Datei von den Ermittlern aber in weniger als einem Monat geöffnet werden konnte, weckt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des DFB in diesem Skandal. Er hatte nach mehreren Versuchen darauf verzichtet, das Dokument zu öffnen. Zur Begründung hieß es, der „finanzielle und zeitliche Aufwand“ dafür sei möglicherweise sehr hoch.

16. Dezember 2016

Niersbach verkündet Rückzug von Ämtern: AP
Der ehemalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach will nach der Bestätigung seiner Einjahressperre durch die Fifa seine verbliebenen Ämter in den internationalen Fußball-Gremien aufgeben. Er werde seine „persönliche Konsequenz“ ziehen und trotz seines Mandats bis 2019 sofort aus dem Fifa-Council zurücktreten, erklärte der 66-Jährige. Sein Mandat im Uefa-Exekutivkomitee laufe ohnehin im Frühjahr 2017 aus.

21. Dezember 2016

Beckenbauer: „Wollten niemanden bestechen“: dpa
Franz Beckenbauer hat sich nach langem Schweigen wieder öffentlich zu Wort gemeldet. In seiner nach eigenen Angaben letzten Kolumne für die „Bild“-Zeitung wies der 71-Jährige alle Vorwürfe gegen ihn zurück. „Die Vergabe der WM nach Deutschland war nach meinem besten Wissen und Gewissen nicht gekauft. Wir wollten niemanden bestechen und wir haben niemanden bestochen“, schrieb Beckenbauer.

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