„Dafür habe ich mir die falsche Sportart ausgesucht“
„Klettern und Olympia“, sagt Jan Hojer, „waren für mich immer zwei verschiedene Dinge.“ Nicht weil ihn Olympia nicht gereizt hätte, er verfolgte dort viele der Sportarten, die sonst das ganze Jahr über kaum zu sehen sind. Aber er verfolgte sie so, wie es die meisten Menschen tun. Als Zuschauer. „Als Kletterer ist man nicht aufgewachsen mit der Hoffnung, dass Klettern mal olympisch wird“, sagt Hojer. „Deshalb war das auch nie ein Ziel von mir. Es war klar, dafür habe ich mir die falsche Sportart ausgesucht.“
Die olympischen Anfänge des Kletterns verliefen auch nicht sehr vielversprechend. 1992 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) erste Schritte gemacht, um es zur olympischen Disziplin zu erheben – allerdings bei den Winterspielen in Albertville (Frankreich), weil dort noch eine Hallensportart fehlte. Das machte sportlich wenig Sinn und passt auch sonst nicht recht zusammen. Austragungsort sollte eine Eishalle sein, Kletterer aber waren meist in T-Shirt und Leggings unterwegs. Trotzdem wurde Klettern in Albertville Demonstrationswettbewerb, als Vorstufe einer olympischen Disziplin. Der Wettkampf, den der Deutsche Stefan Glowacz gewann, war dann aber alles andere als Werbung für den Sport: Durch das unglückliche Format zog er sich so in die Länge, dass er den Zeitrahmen sprengte. Das IOC zog die Reißleine – und die Kletterer waren bei Olympia im Nu wieder draußen.
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