Warum Steine nicht in Vorgärten gehören

Heilbronn blüht. Ganz Heilbronn? Nein. In Neubauvierteln wie Gänsäcker oder der Maihalde reiht sich Stein an Stein oder, wie Baubürgermeister Wilfried Hajek sagt: Es herrscht „Bahndammoptik“. Auf dem Boden vor den Häusern liegt Schotter – immer wieder mal aufgelockert durch einen großen Schmuckstein, wahlweise auch eine Skulptur. In Gabionen genannten Metallkörben rahmen Steine auch in der Senkrechten die Einfahrten. Während sich Heilbronn für die Bundesgartenschau (Buga) in zwei Wochen herausputzt, die Innenstadt von Blumenfeldern geschmückt ist und das zentrale Gelände der Ausstellung am Neckar mit naturnahen Bepflanzungen bestückt wird, heizen sich anderswo in der Stadt die Steine in der Frühlingssonne auf.
Steine statt Rasen und Stauden, das ist ein Trend. Eine Manifestation von sauberer Selbstdarstellung und Individualisierung, die auch am Vorgarten nicht haltmacht. Seit etwa zehn Jahren sehe man Schotter öfter, sagt Gottfried May-Stürmer, seit fünf Jahren sei er in Heilbronn angekommen. May-Stürmer leitet das Büro des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in der Stadt. Steingärten hält er für schlecht: schlecht für die Artenvielfalt, den Hochwasserschutz, das Mikroklima.
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