Fremdshoppen statt Souvenirs

Eine Kollegin, die sich in Vietnam sehr gut auskennt, hatte mir den Laden empfohlen: Sadec. Keramik aus Vietnam, die aber in europäischen Haushalten nicht deplaziert sein würde. Die Kollegin hatte nicht zu viel versprochen. Der dreigeschossige Laden im Zentrum von Saigon stellte sich als Souvenirtempel für Touristen heraus, die sich auf dem Rückflug nicht unbedingt mit Kegelhut auf dem Kopf sehen. Obgleich mich die Märkte in Vietnam bislang nicht sonderlich zum Souvenirshopping hingerissen hatten, war das der Moment, in dem der Knoten platzte.
Mein Mann und ich debattierten über die richtigen Farben der Schalen, aus denen wir künftig unser Müsli essen wollten. Wir suchten extralange Löffel in Grau mit Goldrand für Marmeladen aus. Größere Schalen für die Eltern. Kleinigkeiten für die Schwestern. Über eine Stunde dauerte es, bis wir geklärt hatten, ohne welche Stücke wir dieses Land auf keinen Fall verlassen würden und ob dafür Platz im Koffer übrig wäre.
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