Warum ein Sternekoch in der Krise auf Burger setzt
Das sei entweder die beste oder die schlechteste Idee der Welt, sagte ein Freund zu René Redzepi, als der Spitzenkoch und Chef der vielleicht berühmtesten kulinarischen Adresse des Planeten, des „Noma“, ihm erzählte, er wolle in der dänischen Hauptstadt zusätzlich einen Burgerladen aufmachen. Mitten in der zweiten Pandemie-Welle. Auf der Speisekarte: vier Burger, Pommes und Krautsalat. Das solle eher den Durchschnittsdänen ansprechen als internationale Gäste mit dickem Geldbeutel. Denn niemand blutet in der Gastronomieszene derzeit so wie die Restaurants, die mit ihrer nordischen Küche sonst vor allem Urlauber anziehen.
Die Räume der neuen Burger-Attraktion gehörten einst dem Sterne-Restaurant „108“, ebenfalls ein „Noma“-Projekt, das allerdings nach dem ersten Corona-Lockdown im Frühjahr hatte aufgeben müssen. In Kopenhagen gilt sonst: Überall, wo „Noma“ drin ist – oder zumindest draufsteht –, ist der Erfolg programmiert. Allein mit dem Namen lässt sich Geld verdienen. Das Restaurant mit den zwei Michelin-Sternen, das die rustikale nordische Küche im Ausland wieder schick gemacht hat, wurde mehrfach von der Fachzeitschrift „Restaurant“ ganz oben auf ihre Liste von „The World’s 50 Best Restaurants“ gesetzt und hat, angeführt von Redzepi, zahlreiche prominente Köche und Patissiers hervorgebracht, die sich wiederum mit eigenen Lokalen einen Namen machen.
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