Die Deutschen in der Sexrezession
Wir tindern, wir sexten, die Pille danach verkauft rezeptfrei die Apotheke, und die Neuansteckungsrate von HIV sinkt seit Jahren. In Podcasts erzählen Leute von Analsex und Sadomasochismus, und was mal pervers geheißen hätte, ist heute ein Kink. Eigentlich müsste dies ein Zeitalter des unverklemmten Sex sein, frei von Tabus und der Bindung von Sexualität an Beziehungen. Aber so ist es nicht. In allen wohlhabenden Ländern, die Daten zum Sexualverhalten erheben, zeigt sich ein Trend: Die Menschen haben weniger Sex.
Eine Vorreiterrolle dabei hat Japan – ein Drittel der 18- bis 34-jährigen Singles hatte noch nie Sex. Was als Kuriosum belächelt wird, ist ein Extrem-, aber kein Einzelfall. In Großbritanniens „National Survey of Sexual Attitudes and Lifestyles“ gaben die Befragten zwischen 16 und 44 Jahren Anfang der nuller Jahre an, gut sechsmal im Monat Geschlechtsverkehr zu haben; 2012 waren es weniger als fünfmal. Bei Australiens Paaren ging im selben Zeitraum die Zahl der sexuellen Aktivitäten von 1,8 auf 1,4 pro Woche zurück. Niederländische Jugendliche erlebten 2012 mit 17,1 Jahren ihr erstes Mal – 2017 war das Durchschnittsalter schon 18,6.
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