Was hilft, damit weniger neue Kleidung im Müll landet?

Die Nachricht kam Ende November 2021, als Juliane Kronen beim Friseur saß. Was ihr eine anonyme Nummer da schrieb, muss ein Scherz sein, dachte sie im ersten Augenblick. Es waren Teile des Koalitionsvertrages, der zwei Stunden später vorgestellt werden sollte. Und der Satz, um den es ging, verschlug ihr die Sprache: „Wir werden bestehende steuerrechtliche Hürden für Sachspenden an gemeinnützige Organisationen durch eine rechtssichere, bürokratiearme und einfache Regelung beseitigen, um so die Vernichtung dieser Waren zu verhindern.“ Kronen kämpft genau dafür seit Jahren.
Wie viele Tonnen nagelneue Ware jedes Jahr in Deutschland im Müll landen, weiß keiner genau. Sicher ist: Es sind Millionen. Unverkaufte Kleider, Drogerieartikel, Schuhe, Retouren, Saisonware, limitierte Editionen – kurz: fabrikneue Produkte. Der Großteil von dem, was nicht über die Ladenkasse geht, wird verbrannt oder geschreddert – obwohl Bedürftige das alles gut gebrauchen könnten. Der Grund dafür ist simpel: Vernichten ist schlichtweg billiger als spenden.
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