Instagram und Tiktok sind für jüngere Politiker wichtige Plattformen

Politiker und Social Media

Wer hat „die Seiten auf null“?

Von Livia Gerster

26.04.2022

, 13:45

Emilia Fester von den Grünen, mit 23 Jahren jüngste Abgeordnete des Bundestages, stellte ihren „spontanen Freudentanz“ nach der Kanzlerwahl im Paul-Löbe-Haus online.

Instagram und Tiktok sind für jüngere Abgeordnete im Bundestag wichtige Plattformen, auf denen sie Politik vermitteln wollen. Zugleich wird vor allem geklickt, was glänzt und glitzert. Ein schwieriger Spagat.

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Als Frank-Walter Steinmeier zum Präsidenten wiedergewählt wurde, bot die gläserne Halle des Paul-Löbe-Hauses für viele junge Politikerinnen und Politiker die ideale Kulisse für Instagram-Storys, die geladene Prominenz von Roland Kaiser bis Lady Bitch Ray waren begehrte Selfie-Trophäen. Der heimliche Star der Millennials aber war Altkanzlerin Angela Merkel. Alle wollten ein Selfie mit ihr, egal aus welcher Partei.

Aminata Touré, 29 Jahre alte Grünen-Politikerin aus Schleswig-Holstein, schrieb zu ihrem Selfie nur: „Angela Merkel. That’s the caption.“ Als bedürfe es keiner weiteren Erklärung, warum sie eine ehemalige CDU-Kanzlerin feiert. 15.000 Likes. Die ebenfalls junge grüne Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik schrieb eher verschämt-ironisch: „Eigentlich wollte ich ein Foto mit Lady Bitch Ray und Sophie Passmann, aber Merkel war auch gut.“ Der FDP-Abgeordnete Muhanad Al-Halak wiederum fragte vorher erst gar nicht groß, sondern pirschte sich von der Seite heran, als Merkel gerade im Gespräch mit ihrem Nachfolger Scholz war. Dazu schrieb er dann, leicht entschuldigend, da die Altkanzlerin hinter ihm etwas genervt dreinblickte: „Ein #Selfie mit #Merkel musste sein.“

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