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Die Städte sind bis zum Bersten mit Autos, Lkw und Lieferfahrzeugen verstopft; der metallische Fahrzeugstrom bewegt sich kaum noch, Straßen erinnern an blockierte Blutgefäße. Die Freiheit des Individualverkehrs hat sich in einen kollektiven Stillstand verwandelt, autonomes Warten im privaten Blechkokon ist die maximale Form der Individualität.
Verkehrsexperten, Forscher und Teile der Politik sehen die fossile Turbomobilität und -mentalität als ein wichtiges Hindernis im Kampf gegen die Klimakrise und fordern, private Wagen aus den Städten zu verbannen – das unökonomische, umweltschädliche Auto soll schon bald nur noch elektrisch, emissionsfrei und autonom fahren, bevor es irgendwann vieleicht ganz verschwindet. Rasante Spurwechsel, Überholmanöver und anarchisches Gehabe auf der Straße werden bis dahin von intelligenten Steuerungssystemen heruntergeregelt – der begrenzte Raum für die Fortbewegung am Boden wird in der Zukunft, so hat man den Eindruck, zu einer algorithmengesteuerten Mobilitätsmatrix, damit sich überhaupt noch etwas bewegt. Die Versuchung liegt nahe, einfach abzuheben und über die Staus hinwegzudüsen. Oder?
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