Drei Musketiere aus Korea

Der koreanische Hyundai-Konzern ist bestens etabliert in Europa. Die Fahrzeuge von Hyundai und Schwester Kia erzielen weit mehr als Achtungserfolge, und seit einem Jahr versucht eine dritte Konzernmarke ihr Glück: Genesis soll den Premiumkunden abholen, und es wird mit der bekannten Zielstrebigkeit ans Werk gegangen. Fünf Modelle sind schon auf dem Markt, und im Juni wird das halbe Dutzend voll, der rein elektrische GV60 debütiert. Er ist technisch eng mit den Furore machenden Elektromodellen Hyundai Ioniq 5 (siehe nebenstehende Seite) und dem Kia EV6 verwandt, hat aber einen völligen eigenständigen Auftritt. Genesis will in Kürze zwei weitere Elektroautos nachreichen, zu Akku-Autos werden der GV70 und die große Limousine G80.
Das V stehe für Vielseitigkeit (Versatility), sagt Genesis, so ist auch der GV60 ein SUV, wenn auch mit einer Höhe von 1,58 Metern ein flaches. Die Länge von 4,52 Metern weist es gerade noch als kompakt aus, der Radstand von 2,90 Metern sorgt für gute Platzverhältnisse. Im Innenraum wird das von Genesis gewohnte hohe Qualitätsniveau geboten, besonders stolz sind die Designer auf den gläsernen Gangwahlhebel in Form einer Kugel.
Das sieht tatsächlich sehr schick aus. Zu wählen gibt es freilich nur vor oder zurück, die vermeintlichen Schaltpaddel am Lenkrad sind für das Variieren der Stärke der Rekuperation. Auch der GV60 kommt mit der 800-Volt-Technologie, schnelles Laden ist mit bis zu 350 kW möglich, das bedeutet im Idealfall ein Füllen der Batterie von 10 auf 80 Prozent in weniger als 20 Minuten. Der Lithium-Ionen-Akku im Unterboden hat eine Kapazität von 77 kWh, die Reichweite soll gut 450 Kilometer betragen. Zum Hingucker machen den GV60 die aufpreispflichtigen kamerabasierten Außenspiegel.
Im Angebot sind zwei Versionen, Sport und Sport Plus, beide haben je einen Motor an Vorder- und Hinterachse und Allradantrieb. 234 PS oder stramme 490 PS können auf die Straße gebracht werden, das maximale Drehmoment beträgt entweder 605 oder 700 Newtonmeter. Die Basispreise liegen um 56.000 beziehungsweise 71.000 Euro, abzüglich der Förderung. Aber auch für Genesis machen Lieferketten keine Ausnahme. Wer heute bestellt, muss auf sein individualisiertes Auto bis zu neun Monate warten.
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