Elefantenrennen
Das Auto ist noch nicht erfunden. Da stellt ein französischer Tüftler, der zuvor an der Konstruktion eines funktionsfähigen Elektromotors gescheitert ist, ein futuristisches Fahrzeug mit drei Rädern vor. Das heißt zwar Hippomobil, wird jedoch nicht von Pferden, sondern von einem Wasserstoffmotor angetrieben. Der erhoffte kommerzielle Erfolg stellt sich in den 1860er Jahren nicht ein, auch weil der von Etienne Lenior konstruierte Motor ohne Verdichtung arbeitet und daher nur sehr wenig Leistung entwickelt – das Gefährt bewegt sich nicht schneller fort als ein Wanderer. Die Geschichte der Wasserstoffmotoren ist reich an großen, letztlich aber gescheiterten Ideen.
Am Wasserstoff als Energieträger liegt das nicht. Zwar kommt er in der Natur nicht vor. Verfahren zur technischen Herstellung auf Basis von regenerativ erzeugtem Strom sind aber bekannt, der Wirkungsgrad beträgt bis zu 80 Prozent. Auch der Transport an Bord eines Fahrzeugs ist trotz der flüchtigen Natur des Stoffs beherrschbar, wobei sich die Hochdruckspeicherung bei 350 oder 700 bar als Standard etabliert hat. Dem Einsatz als Kraftstoff sind seine chemischen Eigenschaften sogar förderlich. Auf das Kilo gerechnet, ist der Heizwert von Wasserstoff rund dreimal höher als der von Benzin. Zwar braucht das Minimolekül H2 für eine vollständige Stoffumsetzung relativ viel Sauerstoff, dafür ist ein Gemisch auch bei hohem Luftüberschuss noch zündfähig. Zudem erfolgt die Wasserstoffverbrennung mit einer Flammausbreitung von bis zu 500 Metern in der Sekunde, zehnmal schneller als bei Benzin. Aber ist die Idee, Wasserstoff in einem Motor zu verbrennen, nicht von gestern? Ist die Nutzung in einer Brennstoffzelle nicht die bessere Alternative?
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