Multikulti unter der Haube

Von der Monokultur zum multikulturellen Miteinander. So könnte sich die Antriebswelt der Zukunft entwickeln, wie sie auf dem diesjährigen Wiener Motorensymposion Ende April skizziert wurde. Im Nutzfahrzeug, darauf verwies Andreas Gorbach, Cheftechniker von Daimler Trucks, gab es bislang nur ein Antriebsprinzip, das von der Kehrmaschine bis zum 100-Tonnen-Minenfahrzeug für Vortrieb sorgt: den Dieselmotor. In preissensiblen Märkten, in denen jeder Zehntel Cent zählt, sei der Selbstzünder heute noch oft der wirtschaftlichste Antrieb. Gorbach erwartet jedoch, dass sich das bald ändert.
In leichten Nutzfahrzeugen mit einem Gewicht von bis zu 7,5 Tonnen würden sich batterieelektrische Antriebe rasch durchsetzen. „In dieses Segment investieren wir nicht weiter in den Diesel“, sagt der Manager. Für schwere Nutzfahrzeuge entscheide jedoch der Einsatzzweck über den geeigneten Antrieb. Ein Sattelzug, der im Fernverkehr täglich 1000 Kilometer zurücklegt, fahre im Jahr 2030 mit einer wasserstoffbetriebenen Brennstoffzelle am günstigsten. Im Verteilerverkehr mit täglichen Wegstrecken von 300 Kilometern gewinne hingegen die Batterie immer. Nochmals anders sähe es für ein schweres Baustellenfahrzeug mit zwei angetriebenen Achsen aus. Das werde vorwiegend unter Volllast betrieben. „Ein Wasserstoff-Verbrennungsmotor bietet unter diesen Umständen einen sehr guten Wirkungsgrad“, sagt Gorbach.
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