Kleine Turbine für große Tiefen

Die zuverlässigste Heizung, die sich weder für den Sonnenstand noch für Ölkessel oder Gaspipelines interessiert, liegt uns zu Füßen, und das schon immer. Rund 6000 Grad Celsius sollen im Erdinnern herrschen. Als Reisewetter geht das auch für die größten Jules-Verne-Enthusiasten nicht mehr durch, doch je weiter der Erdkern weg und die Erdoberfläche heranrückt, desto kühler wird es. Etwa alle 100 Meter fällt das Thermometer um drei Grad. Und so können jene, die bloß ein paar Kilometer tief bohren, eine nahezu unerschöpfliche Wärmequelle mit behaglicheren 100 bis 200 Grad vorfinden – passend, um Häuser zu heizen oder mit Dampfturbinen Strom zu erzeugen.
Geothermie, heißt es oft, ist der schlafende Riese der Energiewende. Sie ist so zuverlässig und umweltfreundlich wie kaum eine andere Energietechnik, doch eine ganze Reihe an Herausforderungen steht ihr im Weg. Eine davon, vielleicht die größte: die Investitionskosten. Genau die könnte eine neue Bohrtechnik nun aber drücken. Oder viel mehr, sie könnte das Risiko eindämmen, viel zu investieren und am Ende mit leeren Händen dazustehen.
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