Heil will Ukrainer schnell in Arbeit bringen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dringt auf beschleunigte Berufsanerkennungsverfahren für Geflüchtete aus der Ukraine. „Ich habe die Jobcenter angewiesen, dass sie erstmal sofort erfassen, in welchem Beruf die Menschen früher gearbeitet haben, damit sie sich gezielt auch in den Kompetenzen bewerben können, die sie haben“, sagte Heil am Dienstag im Interview von NDR Info.
Diesbezügliche Erleichterungen seien in Deutschland seit 20 Jahren überfällig, so der Minister. „Das brauchen wir künftig ohnehin, weil wir gezielte Fachkräfte-Einwanderung brauchen werden.“ Die Krise müsse auch als Chance begriffen werden. Die G-7-Arbeitsminister beraten laut Heil am Dienstag in Wolfsburg darüber, wie Geflüchtete schneller eine Arbeit bekommen können.
Umbrüche in der Arbeitswelt
Dorthin hat Heil seine Kolleginnen und Kollegen aus den sieben führenden westlichen Industriestaaten zu einer Tagung eingeladen. Es soll in der VW-Stadt vor allem um den Wandel in der industriellen Arbeitswelt gehen. Heil forderte vor dem vorab, die Umbrüche - angetrieben vor allem durch Digitalisierung, Elektrifizierung und Klimaschutz-Technologien - müssten sozial gerecht ablaufen. Dafür seien beispielsweise regelmäßige Angebote zur Fort- und Weiterbildung nötig, auch für formal geringer qualifizierte Beschäftigte.
Diskutiert werden dürften außerdem die Folgen des Krieges in der Ukraine. Auch über Arbeitsschutzstandards in internationalen Lieferketten und über Gesundheit am Arbeitsplatz wollen die Fachpolitikerinnen und -politiker zusammen mit EU-Sozial- und -Beschäftigungskommissar Nicolas Schmit sprechen.