Ist Irland eine Insel der Seligen?
Der irischen Wirtschaft ist im Corona-Jahr 2020 scheinbar ein kleines Wunder gelungen sein. Laut Prognosen ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der grünen Insel gewachsen, während ringsum fast alle anderen Länder in eine tiefe Rezession fielen. Die Zentralbank in Dublin hat soeben ihre Prognosen erhöht und spricht nun von einem BIP-Wachstum von 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. „Das BIP war sehr stark“, sagt Zentralbank-Chefvolkswirt Mark Cassidy. Irland ist damit der Europameister. Schon vor dem Jahreswechsel hatte das Dubliner Economic & Social Research Institute (ESRI) eine ähnliche Prognose abgegeben. Der starke Export der multinationalen Pharma- und IT-Konzerne seit dem dritten Quartal hat die Erholung angeschoben. Auch der private Verbrauch und die Investitionen haben sich seit Sommer wieder besser entwickelt.
„Ziemlich bemerkenswert“ nennt ESRI-Ökonom Kieran McQuinn das positive Wachstum. In der frühen Phase der Corona-Krise hatte das Institut noch einen Einbruch von fast 9 Prozent vorhergesagt. Umso mehr erstaunt die kräftige Erholung und die positive Einschätzung zum Jahresende, zumal auch Irland von der zweiten Corona-Welle erfasst wurde und Premierminister Micheál Martin seit Oktober neue Lockdowns verhängt hat und Geschäfte schließen mussten. Für dieses Jahr erwartet das ESRI sogar 5 Prozent BIP-Aufschwung in Irland. Zentralbank-Ökonom Cassidy sagt, das erste Halbjahr werde noch schwach sein, doch dann ginge es bergauf.
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