Masken für alle!

Das bunte Kindergeschirr steht noch im Schaufenster von „Crêpes Suzette“. Das Kölner Kinderwarengeschäft würde jetzt allmählich die ersten Schultüten verkaufen, Ladeninhaberin Susanne Kelber näht sonst im April Namenskissen für den Schulanfang. Doch gerade näht die Unternehmerin nur ein Produkt: Mund- und Nasen-Masken. Zunächst wollte Kelber nur für sich und ihre Familie Stoffmasken herstellen, dann kamen aber immer mehr Anfragen von ihren Kunden, von Apotheken und sogar von Unternehmen. Innerhalb weniger Tage fertigten Kelber und ihre Näherinnen Tausende Masken, die mit Schmetterlingen, Blumen oder Karos bedruckt sind, aus Stoffen, die eigentlich für Krabbeldecken oder Kindermode eingekauft waren. „Dadurch haben wir den März gut überstehen können“, sagt Kelber. Vor kurzem hat sie die bunten Masken dann auch in ihr Schaufenster gestellt.

So etwas wie Crêpes Suzette gibt es vielfach – weil sich der Gedanke immer stärker durchsetzt, dass eine Gesichtsbedeckung hilft, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, selbst dann, wenn sie nur aus Stoff besteht. Schon gibt es Politiker, die zum Selbstnähen aufrufen, und gemeinnützige Initiativen sprießen aus dem Boden. Die großen Mengen werden aber aus Unternehmen kommen, die ihre Produktion umstellen – und die kommen nicht nur aus der Textilbranche. Einige davon bieten sogar Masken mit besonderer Filterfunktion an. Weiß mag derzeit noch der Standard sein, aber die Maske als nicht nur schützendes, sondern zugleich modisches Accessoire ist im Kommen.
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