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Die in Deutschland angemeldeten Personenkraftwagen stoßen immer mehr Kohlendioxid (CO2) aus. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, emittierte die Fahrzeugflotte hierzulande im vergangenen Jahr 115 Millionen Tonnen CO2. Im Vergleich zum Jahr 2010 entsprach das einer Steigerung um rund 7 Tonnen oder 6 Prozent.
Grund für den Anstieg ist zum einen der gewachsene Fahrzeugbestand. Waren im Jahr 2010 noch rund 41,8 Millionen Autos hierzulande zugelassen, waren es im vergangenen Jahr fast 46 Millionen Fahrzeuge. Parallel stieg auch die Fahrleistung um gut 9 Prozent auf zuletzt rund 642 Milliarden Kilometer.
Ein weiterer Grund ist, dass die Autos über mehr PS verfügen. Im Jahr 2010 betrug die durchschnittliche Motorleistung noch rund 130 PS, im vergangenen Jahr erreichte sie 150 PS. Der zunehmende Bestand und die ausgeweitete Fahrleistung bedeuteten laut Statistischem Bundesamt einen Anstieg der Kohlendioxidemissionen um 6 Millionen Tonnen. Die erhöhte Motorleistung trug noch einmal 8 Millionen Tonnen an Mehrausstoß bei.
Diesem Wachstum entgegen wirkte derweil ein leicht gesunkener Durchschnittsverbrauch. Er betrug im Jahr 2010 noch 7,5 Liter je 100 Kilometer, im vergangenen Jahr waren es 7,2 Liter oder 3,3 Prozent weniger. Das ergab eine rechnerische Einsparung in Höhe von 7 Millionen Tonnen Kohlendioxid, welche den durch die anderen Faktoren verursachten Anstieg jedoch nicht ausgleichen konnte.
Dass im Zeichen drohender Fahrverbote der Verkauf der CO2-günstigeren Diesel zurückgeht, bereitet der Klimabilanz weitere Probleme. Steigen viele Dieselfahrer auf Benziner um, wird zwar die Luft an stark befahrenen Straßen von Stickoxiden entlastet, der CO2-Ausstoß nimmt aber zu. Tatsächlich stiegen die durchschnittlichen Emissionen bei Neuwagen 2017 wohl auch wegen der Dieselkrise erstmals wieder leicht an und lagen bei 118,5 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, wie die Europäische Umweltagentur berichtet.
Das ist noch weit entfernt von dem für 2020 vorgeschriebenen Zielwert von 95 Gramm, den die Hersteller im Durchschnitt ihres Fahrzeugsangebots erreichen müssen, wenn sie hohen Strafzahlungen entgehen wollen. Die Europäische Union hat zudem weitere Absenkungen um 35 Prozent bis 2030 beschlossen, gegen den Widerstand der deutschen Regierung und der Autoindustrie. „Ob die Ziele erreicht werden, steht und fällt mit der Frage, ob Elektroautos vom Verbraucher angenommen werden“, sagt Branchenexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young.
Die neuen Grenzwerte werden damit begründet, dass der Transportsektor endlich seinen Beitrag zum Klimaschutz insgesamt leisten müsse. Nur so könne das EU-Klimaziel erreicht werden, bis 2030 mindestens 40 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als 1990.
Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes verursacht die Emission einer Tonne Kohlendioxid nicht ausgeglichene Schäden von rund 180 Euro beispielsweise durch Produktionsausfälle, Ernteverluste oder Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Für den Autoverkehr würde das 20,7 Milliarden Euro für 2017 ergeben. Weitere Umweltschäden entstehen durch Feinstaub und Stickoxide.