In Japan pustet bald die Klimaanlage schläfrige Kollegen wach

Eine kalte Brise aus der Klimaanlage droht möglicherweise künftig schläfrigen Büroangestellten in Japan. Der Klimaanlagen-Hersteller Daikin und der Elektronikkonzern NEC arbeiten an einer Technologie, die müde Mitarbeiter ausfindig macht, um sie mit kühler Luft wieder munter zu machen. „Wir hoffen, dieses System 2020 auf den Markt zu bringen“, sagte ein Daikin-Sprecher.
Zum Einsatz kommen soll Gesichtserkennungstechnologie. Mittels einer am Computer befestigten Kamera werden die Bewegungen der Augenlider ausgewertet, um Hinweise auf Schläfrigkeit zu finden. Klimaanlagen sollen dann die Raumtemperatur absenken – oder den müden Mitarbeiter direkt mit kalter Luft anpusten. Den notorisch überarbeiteten Japanern – in fast einem Viertel der Unternehmen machen Angestellte mehr als 80 Überstunden im Monat – dürfte bei dieser Vorstellung ein kalter Schauer über den Rücken laufen.
NEC und Daikin hatten untersucht, wie Unternehmen ihre Angestellten bei der Arbeit am besten wachhalten können. In Versuchen wurde die Raumtemperatur um einige Grad abgesenkt, die Helligkeit erhöht oder Duft versprüht. „Unsere Studie hat bewiesen, dass eine Absenkung der Temperatur effektiv ist“ – besonders bei „frühen Anzeichen von Müdigkeit“, erklärten die Konzerne.
