Smart Home erobert den Massenmarkt

Jeder vierte Deutsche hat laut einer Umfrage mindestens eine Smart-Home-Anwendung im Haushalt installiert. Verbreitet seien vor allem intelligente Beleuchtungssysteme (17 Prozent), Video-Überwachung (14 Prozent) sowie Sprachassistenten (13 Prozent), teilte der IT-Verband Bitkom mit, der die repräsentative Studie in Auftrag gegeben hat. Im Vergleich zu 2016 nahm die Bekanntheit von vernetzter Haustechnik zu: 70 Prozent der Befragten haben bereits von dem Begriff Smart Home gehört, weitere 70 Prozent von ihnen können erklären, was damit gemeint ist.
Unter Smart Home versteht man die Vernetzung von Haushaltsgeräten oder Haushaltstechnik, etwa zur effizienteren Energienutzung oder Erhöhung des Komforts. Kritiker warnen indes vor Sicherheitslücken.
37 Prozent der Befragten planen, innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Smart-Home Gerät anzuschaffen, besonders gefragt sind dabei über das Internet gesteuerte Heizungsthermostate (29 Prozent). Smarte Staubsauger (15 Prozent) und Gartengeräte (12 Prozent) liegen noch vor Sprachassistenten (10 Prozent). „Smart Home Anwendungen erobern den Massenmarkt“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Dienstag. „Künftig werden sie in deutschen Haushalten so selbstverständlich sein, wie Strom, Licht und fließendes Wasser.“ Wichtig sei jedoch, für eine maximale Sicherheit zu sorgen.

„Durchbruch des Smart Home“
Diejenigen, die bislang noch keine Smart-Home-Anwendungen gekauft haben, fürchten eine aufwendige Installation (37 Prozent), einen hohen Preis (36 Prozent) oder eine komplizierte Bedienung (33 Prozent). Aber auch Sicherheitsbedenken halten die Verbraucher ab: So fürchtet etwa jeder Vierte Hackerangriffe (26 Prozent), hat Angst um seine Privatsphäre (24 Prozent) oder vor einem Missbrauch der persönlichen Daten (22 Prozent). Für den Kauf von intelligenter Haustechnik gibt es unterschiedliche Gründe. Jeder Zweite will die Sicherheit im eigenen Heim erhöhen oder zusätzlichen Komfort und Lebensqualität. Mehr als ein Drittel will Geld sparen (38 Prozent) oder energieeffizienter leben (36 Prozent).
Dabei gibt es durchaus geschlechterspezifische Motive: Für Männer steht vor allem die Sicherheit im Vordergrund (63 Prozent), für 41 Prozent ist auch Sparen wichtig. Bei Frauen geht es eher um Komfort und Lebensqualität (59 Prozent) sowie Energieeffizienz (42 Prozent).
Berg sprach von einem „Durchbruch des Smart Home“. Dabei gehe es nicht um „Technikspielereien“, sondern um gesellschaftliche Veränderungen, die etwa ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu Hause ermöglichten.