Elektro-Sammeltaxis von Moia ab 2019 im Einsatz

Die VW-Tochtergesellschaft Moia, zuständig für Mobilitätsdienstleistungen, geht in den ersten Monaten 2019 mit ihrem Shuttle-Service in Hamburg an den Start. Zu Beginn werde eine zweistellige Zahl an Elektro-Kleinbussen Fahrgäste durch die Stadt chauffieren, kündigte ein Sprecher an. Diese Zahl solle dann bald nach dem offiziellen Start auf 200 steigen, bis Ende 2020 werde Moia bis zu 500 Fahrzeuge einsetzen.
Im April hatte die Hansestadt den Betrieb aus dem Hause Volkswagen genehmigt. Dazu werden eigens entwickelte, vollelektrische Kleinbusse auf Basis des Modells Crafter eingesetzt – Fahrgäste mit ähnlichen Zielen teilen sich dabei das Fahrzeug.
Ursprünglich hatte Moia den Einsatz von 1000 Fahrzeugen beantragt. Der Moia-Sprecher erklärte, während der ersten beiden Jahre werde es eine begleitende Forschung dazu geben, ob der neue Service das Taxi-Angebot oder den öffentlichen Nahverkehr beeinflusst. Vor allem die
Taxibranche hat starke Vorbehalte gegen Moia. Es habe dort „einige Geräusche“ gegeben, räumt Firmen-Chef Olaf Harms ein. „Schade, dass das so zugespitzt wurde.“

Die Konkurrenz schläft nicht
Ab 2021 könne Moia die Zahl der eingesetzten Busse um weitere 500 erhöhen. „Der Markt ist ganz am Anfang – und er wird riesig werden“, glaubt Harms.
Aber auch viele andere Anbieter tummeln sich inzwischen in der Branche. Die klassischen Autobauer müssen sich rüsten für den Kampf mit großen Fahrdienst-Plattformen wie Uber. Die Amerikaner haben vorgemacht, wie es gehen könnte, sich aber massiv mit Behörden und Taxiunternehmen angelegt.
Natürlich mischt auch Google mit: Die Schwesterfirma Waymo hatte kürzlich angekündigt, ihre Flotte selbstfahrender Autos mit bis zu 62.000 Minivans von Chrysler auszubauen. Waymo ist gerade dabei, einen Robotertaxi-Service für Bewohner eines Vororts von Phoenix im amerikanischen Bundesstaat Arizona zu starten.
VW ist unter Zugzwang
BMW und Mercedes wiederum legten ihre Carsharing-Dienste DriveNow und Car2Go zusammen – um nicht von Firmen wie Uber oder Didi Chuxing zu reinen Zulieferern degradiert zu werden, wie Branchenexperte Stefan Bratzel erklärt. „Wir erleben einen Paradigmenwechsel der Industrie – Autokauf und -besitz sind nur noch eine Option.“
So will auch Ford die Mobilitätswende nicht verpassen, gemeinsam mit den Kölner Verkehrs-Betrieben. Transit-Busse sollen vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden rollen, die Fahrgäste können diese per App bestellen. Derzeit testet Ford das in London. Auch kleinere Anbieter wie Clevershuttle sind am Start. VW ist also unter Zugzwang.