Ein Deckel für Treibhausgase

Wer auf das Dach des neuen Kohlekraftwerks steigt, hat einen guten Überblick über das nördliche Ruhrgebiet. Geradeaus Recklinghausen, rechts Haltern am See, links Castrop-Rauxel. Direkt gegenüber das alte Kohlekraftwerk Datteln 1 bis 3: Drei Blöcke, zwei Schornsteine, die seit sechs Jahren keinen Wasserdampf und kein Kohlendioxid mehr ausstoßen und im nächsten Jahr abgebaut werden sollen. Die Industrieromantik der sechziger Jahre weicht dem Klimaschutz.
Oben auf dem Dach des neuen Werks staunt Daniel Ziegler über den Ausblick und die Technologie. Er trägt einen neongelben Schutzanzug, Gesichtsmaske und einen grauen Helm. Zum ersten Mal ist er hier oben, normalerweise analysiert er für den Energieversorger Uniper Emissionsmärkte, sitzt in einem Raum mit vielen Bildschirmen in Düsseldorf und bestimmt mit einigen Mausklicks die Zukunft seines Konzerns mit. Seit fünf Jahren arbeitet er für Uniper, kauft und verkauft Emissionshandels-Zertifikate, die Energieversorger und Industriekonzerne seit dem Jahr 2005 in einem Register nachweisen müssen, damit sie Kohlendioxid (CO2) ausstoßen dürfen.
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