Warum Christian Lindner trotzdem gute Laune hat

Man kann nicht behaupten, dass Christian Lindner demütig geworden wäre nach dem bescheidenen Wahlergebnis seiner Partei in Nordrhein-Westfalen. Zwei Tage nach der Wahlschlappe steht der Finanzminister und FDP-Chef in einem Berliner Bankgebäude und feiert ein Jubiläum von welthistorischer Dimension: 75 Jahre ist es her, dass die Vereinigten Staaten den Ländern des alten Kontinents nach den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs mit dem vielgerühmten Marshallplan auf die Beine halfen.
Lindner zieht sogleich die Parallele zur Berliner Zeitenwende und dem 100-Milliarden-Programm, mit dem die Ampelregierung die Bundeswehr wieder aufbauen will. „Sie könnten es den Scholz-Plan nennen“, sagt er auf Englisch, mit Betonung auf dem „könnten“. Denn der amerikanische Aufbauplan von einst sei ja auch nicht nach dem Präsidenten Harry S. Truman benannt worden, sondern nach seinem Minister George C. Marshall. „Es ist also nicht der Scholz-Plan, sondern . . .“, fügt er mit spitzbübischem Grinsen hinzu.
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