„Fluggesellschaften haben Erstattungen bewusst verschleppt“
Verspätet, verzögert, verschoben – wenn Flüge nicht pünktlich abheben, ist das eine Angelegenheit für Philipp Kadelbach. Er hat 2010 den Fluggastrechte-Dienstleister Flightright gegründet. Doch im Jahr zehn nach der Gründung ist vieles anders. Von einem Tag auf den anderen wurde weniger geflogen. Das Kerngeschäft erodierte, denn das hängt an Entschädigungen nach Verspätungen. Wenn weniger gereist wird, erregen sich wenige über stundenlange Verspätungen und fordern eine Entschädigung gemäß EU-Recht, die Flightright gegen Provision eintreibt.
Doch der weitgehende Stillstand war auch Anlass für Kundenärger. Das Corona-Jahr ist in der Luftfahrt verknüpft mit dem Unmut der Reisenden, die ihre Tickets nur schleppend oder gar nicht erstattet bekamen. „Wir haben mittlerweile Erstattungsansprüche von 50 Millionen Euro durchgesetzt. In der Pandemie haben uns 60 000 Kunden dafür beauftragt“, sagt Kadelbach im Gespräch mit der F.A.Z. EU-Recht schreibt eine Frist von sieben Tagen für die Rückzahlung vor, die selten eingehalten wurde.
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