„Die Inflation wird höher bleiben als gedacht“

Die Inflation wird vermutlich höher bleiben als bislang gedacht, und die Geldpolitik sollte daher nicht allein darauf ausgerichtet sein, die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. Darauf verweisen mit Gita Gopinath und Tobias Adrian zwei prominente Ökonomen des Internationalen Währungsfonds in einem Blogbeitrag. Gopinath ist Chefvolkswirtin des Fonds, sie soll künftig die Rolle einer Ersten Stellvertreterin von Generaldirektorin Kristalina Georgiewa übernehmen. Der aus Hessen stammende Adrian lebt schon lange in den USA; nachdem er viele Jahre für die Federal Reserve Bank of New York gearbeitet hat, leitet er seit 2007 die Abteilung Geld- und Kapitalmärkte des Fonds.
Die Ökonomen nennen mehrere Gründe für aufkeimenden Preisdruck. „Die Nachfrage hat sich vor allem in entwickelten Ländern, durch außergewöhnliche Maßnahmen in der Finanz- und Geldpolitik stark unterstützt, erholt. Zudem haben durch die Pandemie und den Klimawandel bedingte Störungen des Angebots und eine Verlagerung der Ausgaben von Dienstleistungen zu Gütern den Preisdruck erhöht. Des Weiteren ist in manchen Bereichen des Arbeitsmarkts Lohndruck entstanden“, schreiben Gopinath und Adrian. „Wir erwarten, dass sich die fehlende Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage im Laufe der Zeit reduzieren und den Preisdruck verringern wird.“ Verbesserungen seien in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres zu erwarten.
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